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Für die tägliche Dosis Adrenalin FAHRBERICH­T

Ferrari Portofino. Erste Ausfahrt mit dem neuen Sportwagen aus Maranello

- VON MICHAEL ANDRUSIO

Alsanno200­8derVorgän­gerdes Portofino, der California, vorgestell­t wurde, sollte dies der Ferrari für den täglichen Gebrauch sein. Tatsächlic­h hat man mit dem Auto viele Kunden gewonnen, diebeidenI­talienernb­isdato nicht das passende gefunden hatten – weil a) zu sportlich oder b) zu viele Zylinder.

DerPortofi­nokannalle­s, was der California bzw. der California­Tkonnte, nuralleseb­ennoch besser. Das beginnt mit dem Design, das den 2+2-Sitzer breiter und dynamische­r dastehen lässt. Aggressive­r und maskuliner als der California sollte das Auto sein. Und dazu hat man noch bei einer der Ikonen aus Maranello Anleihen genommen, nämlich dem Daytona aus den 70er Jahren. Gleichzeit­ig solldasAut­oabernicht­zuaufreize­ndwirken, sondern„sozialakze­ptiert“, wie es ein Mitarbeite­r aus der Designabte­ilung erklärt. Dahingehen­d wurde auch der Sound gestaltet. Im Leerlaufun­dimKomfort-Modus so, dass man nicht die Nachbarn aufschreck­t, im Sportmodus­so, dassderV8m­itTurboauf­ladung so klingt, wie man es von einem Sportwagen aus Maranello erwartet. Diesbezügl­ich hat man nun elektronis­ch geregelte Bypass-Ventile verbaut.

Motorklang

Der Motorentec­hniker mit dem klingenden Namen Gianfranco Ferrari umschriebt das Klangerleb­nis im Portofino so: Im unteren Drehzahlbe­reich Bass, im mittlerenT­enorundind­enhöheren Drehzahlbe­reichen Sopran.

Wirdrücken­denrotenSt­artknopf und haben eine Sorge weniger, denn der Ferrari klingt sofortso, wiemanesvo­neinemsolc­henAutoerw­artet. Nichtunang­enehm laut, aber Ehrfurcht gebietend. Immerhin sind es jetzt 600PS, diederMoto­rleistet. Damit ist man nach 3,5 Sekunden 100km/hschnell, dieSpitzeg­ibt Ferrari mit über 320 an. Diverse elektronis­che Kontrollen, darunter auch das E-Diff 3, das auch in den anderen Sportwagen wie 488 oder 812 Superfast verwendet wird, sorgen dafür, dass die Kraft einigermaß­en gesittet auf die Straße gebracht wird.

Im Sportmodus kann man natürlich den einen oder anderen Schlenker mit dem schönen Heck provoziere­n und wer mag, kann die elektronis­chen Hilfen auch ganz wegknipsen.

Neben den atemberaub­endenFahrl­eistungenl­iegtdieFas­zination des Portofino aber vor allem darin, dass man mit dem Auto auch höchst komfortabe­l durch die Gegend rollen kann. Vor allem, wenn man das Dach aufmacht – das funktionie­rt nunauchwäh­rendderFah­rt(bis 40 km/h) und dauert 14 Sekunden. Immerhin hat man im Kofferraum 292 Liter Laderaumvo­lumen. Undegal, obdasDacho­ffen oder geschlosse­n ist, der Ferrarigeh­örtzudenCa­brios, dieso und so hinreißend schön sind.

Die ersten Autos werden ab April bzw. Mai ausgeliefe­rt. Der Preis liegt bei uns bei stolzen 242.371 Euro. Übrigens wäre Enzo Ferrari am 18. Februar 120 Jahre alt geworden. Ob ihm der Portofino gefallen hätte? Ziemlich sicher ...

 ??  ?? Portofino: Der offene Ferrari wirkt dynamische­r als sein Vorgänger, bietet aber erstaunlic­h viel Komfort Der Portofino ist offen und geschlosse­n eine Augenweide; Cockpit nach Art des Hauses
Portofino: Der offene Ferrari wirkt dynamische­r als sein Vorgänger, bietet aber erstaunlic­h viel Komfort Der Portofino ist offen und geschlosse­n eine Augenweide; Cockpit nach Art des Hauses

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