Frau im Laderaum „jodelt“während der Fahrt um Hilfe
Missgeschick. Studentin postet Leid live im Netz
Abenteuerlich verlief die Reise einer 21-jährigen Studentin aus Graz, die am Dienstag mit einem ÖBB-Intercitybus von Klagenfurt in ihre Heimatstadt fahren wollte. Während sie ihren Koffer im begehbaren Gepäckraum verstaute, schloss der Bus fahrer die Türen und die junge Frau musste im Ladebereich ausharren. Ihr Leid klagte sie während der einstündigen Fahrt nach Wolfsberg auf der Social-Media-App „Jodel“.
Die Studentin versuchte vergeblich, sich durch Klopfengegen die Wände bemerkbar zumachen und wandte sich dann telefonisch an die ÖBB. „Angeblich hat keiner eine Nummer vom Buslenker“, teilte sie der Community mit. Sie möge bis Wolfsberg (das sind 55 Minuten Fahrtzeit, Anm.) im Stauraum warten, habe es geheißen. „Falls es Probleme gibt könnten sie einen Polizeiwagen nachschicken. Hab aber gesagt, dass das gehen wird.“
Als Beweis für ihre missliche Lage postete die Kofferraum-Passagierin Fotos von ihrem Unterschlupf sowie ein Bild ihres ÖBB-Tickets, das eine Sitzplatz-Reservierung – im Passagierbereich – vorsah. In Wolfsberg stieg die FrauunversehrtvomGepäckin den Passagierraum um und setzte ihre Reise fort.
ÖBB mit Aufklebern
„Der Buslenker hat einen Sicherheitscheck gemacht, dann die Türen geschlossen. In diesem Moment muss die Frau den Gepäckraum betreten haben“, erklärt ÖBBSprecher Christoph Posch den Vorfall. Man bringe nun Aufkleber an Bussen an, um klarzustellen, dass der Einstieg in den Ladebereich untersagt sei. Der Vorwurf, wonach kein telefonischer Kontakt zum Chauffeur hergestellt wurde, werde geprüft. Die ÖBB betonen, dass sich im Gepäckbereich eine 80 mal 80 Zentimeter große Durchreiche zum Passagierraum befand, die mit einer Rollo abgetrennt und beidseitig zu öffnen gewesen wäre. Von diesem (mit Koffern verstellten) Durchschlupf wusste die Studentin nichts.