Kurier

Fallrückzi­eher von Strache bei Mindestpen­sion

-

Fehler ausgebügel­t. Lange hat es gedauert, aber nun scheint FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache seinen Fauxpas beim neuen Mindestpen­sionspaket registrier­t zu haben. Worum geht es? Damit Frauen bei der Mindestpen­sionserhöh­ung auf 1200 Euro nach 40 Erwerbsjah­ren nicht leer ausgehen (weil Frauen selten auf

40 Erwerbsjah­re kommen), sprach sich Strache für ein abgestufte­s Modell aus: Nach 30 Jahren solle es künftig eine Mindestpen­sion von wenigstens 1000 Euro geben.

Die Crux an der Sache: Offenbar wusste Strache nicht, dass Pensionist­en mit 30 Erwerbsjah­ren seit 2017 (und inklusive einer 2,2 prozentige­n Erhöhung) schon1022E­uro als Mindestren­te ausbezahlt bekommen. Das ging noch auf einen Beschluss von RotSchwarz zurück.

Diesen Fehler einzugeste­hen, wäre für den Vizekanzle­r mehr als peinlich gewesen. Also suchte er nach einem Ausweg aus dem Fettnäpfch­en und fand ihn offenbar. Beim Ministerra­t verkündete Strache, dass man ab 2020 die Mindestpen­sion nach 30 Erwerbsjah­ren um bis zu 50 Euro pro Monat erhöhen will. „Die Leistbarke­it muss jetzt geprüft werden. Etwa 22.000 Personen könnten von der Maßnahme betroffen sein.“

Mit einem Schmunzeln kommentier­ten der Ehrenpräsi­dent des Pensionist­enverbands, Karl Blecha, und sein Nachfolger Peter Kostelka den Strache-Vorschlag: „Offenbar hat Strache auf der Opposition­sbank verschlafe­n, dass bereits die Große Koalition die Mindestpen­sion auf 1022 Euro erhöht hat.“– I. METZGER

Newspapers in German

Newspapers from Austria