Reif für die Justiz
Peter Cornelius klagte Identitäre, weil sie mit ihm warben.
Zu ungewollten Ehren kam Austropopper Peter Cornelius. Der Sänger, der mit „Du entschuldige, i kenn’ di“weltberühmt in Österreich wurde, fand sich im Vorjahr auf den Facebook-Seiten der Identitären wieder. Diese outeten sich als Fans des Liedermachers. Denn kurz zuvor hatte dieser in einem KroneInterview markige Aussagen getroffen. Er hatte gerade ein neues Album veröffentlicht und bewarb seine Tour. Im Interview sprach er aber auch über politische Themen, unter anderem davon, dass „wir in Europa eigentlich umgevolkt werden sollten“.
Wasser auf die Mühlen der als rechtsextrem eingestuften Identitären. Sie schnappten sich zwei Zitate aus dem Interview, stellten ein Bild von Cornelius und ihr Logo dazu. „Die Zitate waren aus dem Zusammen- hang gerissen. Durch die Optik ist der Eindruck entstanden, dass Peter Cornelius als Werbeträger für die Identitären auftritt“, sagt seine Anwältin Alexandra Thurner. Und das gefiel ihm gar nicht. Der Musiker, der in Niederösterreich lebt, klagte auf Unterlassung und Schadenersatz – und er bekam vom Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz recht.
„Peter Cornelius war nie politisch aktiv oder hat sich für eine politische Unterstützung hergegeben“, betont Thurner. Mit den Identitären habe er nie etwas zu tun gehabt. Fans allerdings hätten dasandersaufgefasst,eshabe zahlreiche enttäuschte Reaktionen gegeben.
Enttäuschung
Die Identitären haben das Urteil bereits auf ihren Facebook-Seiten veröffentlicht. Sprecher Patrick Lenart zeigt sich in einem Video enttäuscht vom Sänger. Man habe sich damals „sehr gefreut, dass sich endlich auch ein Musiker aus der Deckung wagt und die Probleme offen anspricht.“Als die Klage eintrudelte, „konnten wir es gar nicht fassen“.
Die Aktivisten mussten das Urteil nicht nur veröffentlichen, sondern darüber hi-