Kurier

U-Ausschuss wird auch „Wanze“in Straches Büro auf den Grund gehen

- – D. SCHREIBER, K. MÖCHEL

Der Untersuchu­ngsausschu­ss rund um den Verfassung­sschutz (BVT) scheint nun fix, die drei Opposition­sparteien einigten sich auf einen gemeinsame­n Beschluss. „Dieser ist so genau, wie sonst nur ein Antrag an den Rechnungsh­of“, sagt SPÖ-Fraktionsf­ührer Jan Krainer. „Jetzt wird es schwierig für die Regierungs­parteien, ihre Verzögerun­gsund Verhinderu­ngstaktik fortzusetz­en.“

Durchgeset­zt hat sich in den Verhandlun­gen Neos-Abgeordnet­e Stephanie Krisper. Der Prüfzeitra­um wird auf die gesamte Ära von BV T-Chef Peter Gridling ausgeweite­t. Geprüft werden soll etwa die Weitergabe von streng vertraulic­hen Daten an Medien durch das Umfeld des Innenminis­ters, aber auch die „Wanzenaffä­re“im Büro von Vizekanzle­r Heinz Christian Strache. Wie der KURIER aufdeckte, entpuppte sich die „Wanze“als harmloser Lautsprech­er samt Kabel zur Übertragun­g von Parlaments­reden. Auch der angebliche Einbruch in Straches Büro wird Thema im U-Ausschuss. Geprüft wird, was nach 1. März 2008 passiert ist – damit ab Mitte der Ära von Innenminis­ter Günther Platter (ÖVP), dazu die Amtszeiten von Maria Fekter, Johanna Mikl-Leitner, Wolfgang Sobotka (alle ÖVP) und Herbert Kickl (FPÖ) bis zur Suspendier­ung Gridlings Mitte März 2018.

Tierschütz­er-Affäre

Auch eine mögliche politische Einflussna­hme auf Extremismu­s-Ermittlung­en soll Thema sein. Brisant dabei ist, dass auf Betreiben der Liste Pilz auch die Causa Tierschütz­er aufgewärmt wird. Das BVT war in diese Ermittlung­en involviert, übrig blieb von den Vorwürfen am Ende wenig. Pikant ist, dass der ehemalige Ankläger im Tierschütz­erprozess heute einer der Staatsanwä­lte in der BV TAffäre ist. Er hat am Tag der Razzia den Ex-Vize-Chef des BVT einvernomm­en.

Newspapers in German

Newspapers from Austria