17 Kilogramm Cannabis verkauft: Milde Strafe für eine junge Dealerin
Eine 16-jährige Schülerin aus dem Nordburgenland musste am Mittwoch auf der Anklagebank des Landesgerichtes Eisenstadt Platz nehmen. Und zwar wegen „keiner Kleinigkeit“, wie der Ankläger betont. 17,5 Kilogramm Cannabisblüten, 100 Stück Ecstasy-Tabletten und 30 Gramm Speed soll die Jugendliche von April des Vorjahres bis Ende Februar verkauft haben. 30.000 Euro Gewinn soll sie dabei gemacht haben. Im Februar wurde die Schülerin festgenommen.
„Wissen Sie, dass Sie mehr Geld zum Ausgeben hatten als ein Staatsanwalt?“, fragte der Ankläger. Die 16Jährige gab sich kleinlaut. Das ganze Geld aus den Drogenverkäufen habe sie ausgegeben. „Was haben Sie damit gemacht“, fragte die Vorsitzende des Schöffensenates. „Manchmal war ich einkaufen und ich habe Freunde zum Essen eingeladen.“
„Unabhängig sein“
Die Richterin stellt die Frage nach dem Warum. Eine Zeit lang habe sie selbst Drogen konsumiert, erklärt die Schülerin. Durch den Ex-Freund sei sie zum Dealen gekommen. „Ich wollte unabhängig sein von meiner Familie.“
„Meine Mandantin hat sich überschießend geständig gezeigt“, sagt Verteidigerin Astrid Wagner. Sie habe mehr zugegeben, als man ihr habe nachweisen können. Dass die 16-Jährige am Schulhof gedealt habe weise sie aber entschieden zurück.
Die Verkäufe seien aber nicht weit vom Schulgebäude abgewickelt worden, gibt die Beschuldigte zu. Zehn bis 15 fixe Abnehmer habe sie gehabt, die Bestellungen erfolgten via Handy und Snapchat.
Das Urteil – 15 Monate Haft, drei davon unbedingt – ist rechtskräftig. Weil die 16Jährige bereits fast zwei Monate in U-Haft war und mehr als die Hälfte der unbedingten Strafe abgesessen hat, wurde sie nach der Urteilsverkündung aus der Haft entlassen.