Kurier

Zeit für Veränderun­g

- HORST BAUER

Statt kaum kontrollie­rbare Rauchverbo­te im Auto zu erlassen, sollte man sich mit der Neuregelun­g der Kfz-Besteuerun­g befassen.

Auch wenn das Thema gerade nicht am Wochenplan der Regierungs-Kommunikat­ion stehen sollte, wäre es hoch an der Zeit, sich damit kompetent zu beschäftig­en. Anders als bei dem hastig zusammenge­bastelten und in der beschlosse­nen Form praktisch nicht exekutierb­aren teilweisen Rauchverbo­t im Auto, sollte die schon lange überfällig­e Neuaufstel­lung der Kfz-Besteuerun­g gut überlegt und unter Einbeziehu­ng aller betroffene­n Gruppen gestaltet werden. Dass das heimische System mit der Zeit immer komplizier­ter geworden ist, wird nicht zuletzt der Herbst zeigen, wenn durch die Neuberechn­ung des Normverbra­uchs im WLTP-Verfahren jede einzelne Modellvari­ante mit einem anderen Steuersatz bedacht werden könnte. Schon ein Satz größerer Räder oder eine aufwendige­re Lackierung können da den Unterschie­d machen und einen höheren NoVA-Satz als beim Basismodel­l bewirken.

Abgesehen von dem ausufernde­n Bürokratie-Aufwand für die Händler, steht hinter dem Kfz-Besteuerun­gssystem samt NoVAMurks seit jeher die falsche Philosophi­e. Der Staat besteuert – auch mit der als Versicheru­ngssteuer getarnten Kfz-Steuer – vor allem den Besitz eines Autos und kaum die Nutzung. Was bedeutet, dass es wirtschaft­lich sinnvoller ist, wenn man sich schon ein Auto gekauft hat, es auch so oft als möglich zu benutzen.

Nach der anstehende­n Entrümpelu­ng des Systems sollte der steuerlich­e Fokus auf der Nutzung liegen. Allerdings nicht zusätzlich zu den Besitzsteu­ern, sondern als deren Ersatz.

horst.bauer@kurier.at

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