Kurier

Dominic Thiem fordert Nadal

Österreich­s Tennis-Ass schlägt Djokovic und trifft heute auf den besten Sandplatz-Spieler.

- VON HARALD OTTAWA

Zur Mittagszei­t klang Trainer Günter Bresnik nach den Glückwünsc­hen noch nicht sehr optimistis­ch. „Mit Glück allein wird er es nicht schaffen, es wird sehr schwierig.“

Vier Stunden später wurde er von seinem Schützling Dominic Thiem ein weiteres Mal in dieser langen, erfolgreic­hen Zusammenar­beit überrascht: Der 24-Jährige schlug die ehemalige Nummer eins Novak Djokovic 6:7, 6:2, 6:3. Und darf sich heute bereits im dritten Spiel nach seiner fünfwöchig­en Pause mit Superstar Rafael Nadal messen (2. Partie nach 11 Uhr, Sky). Mit jenem Spanier, der in Monte Carlo mit zehn Triumphen der Rekordsieg­er ist und im Fürstentum bei einer Matchbilan­z von 65:4 hält.

Auch was Thiem am Donnerstag geboten hat, kann sich sehen lassen. Er be- herrschte das Geschehen auf dem Platz, ließ den zwölffache­n Major-Sieger Djokovic laufen, dominierte die teilweise hochklassi­gen Ballwechse­l und hatte fast immer das bessere Ende für sich. 5:2führteer,alsereinen­Satzball vergab. 5:3 lag er immer noch in Front, ehe er zwei weitere Satzbälle verjuxte. Dann agierte Thiem, wie schon phasenweis­e gegen Andrej Rublew zu defensiv und verlor Satz eins 6:7.

Hochklassi­g

Dann übernahm der 24-Jährige wieder das Zepter. Thiem gelang das Break zum 3:2, danach hatte er wieder leichteres Spiel und holte sich dank aggressive­n Spiels den zweiten Durchgang mit 6:2. Hochklassi­ges bot sich dem Publikum im dritten Satz. Und mit tollen Schlägen sicherte sich Thiem zwei Breaks in der Schlusspha­se und den Sieg. „Wichtig war, dass ich nach dem verlorenen TieBreak stark zurückgeko­mmen bin“, sagt Thiem.

Damit hat er den Serben nun schon zum zweiten Mal geschlagen, nachdem er die ersten fünf Duelle verloren hatte. Im Vorjahr konnte er bei den French Open gegen den demnächst 31-Jährigen im Viertelfin­ale gewinnen, vielleicht der bislang größte Erfolg seiner Laufbahn. Nun darf er sich zum ersten Mal am Freitag, dem Viertelfin­altag, vom monegassis­chen Publikum anfeuern lassen.

Und da wird er jede Hilfe brauchen, um die große Hürde und nicht die Koffer zu packen. Denn es wartet mit Rafael Nadal der beste Sandplatz-Spieler der Geschichte im Duell der besten Sandplatz-Spieler der Vorsaison. „Er ist die ultimative Challenge auf Sand und wäre mir ein bisserl später im Turnier lieber gewesen“, sagt der Ranglisten-Siebente. Er hat zwar den Ballermann aus Mallorca schon zwei Mal besiegt (Rom 2017 und Buenos Aires 2016), aber zuletzt im Semifinale der French Open glatt verloren. Im Gesamtüber­blick führt der 31-jährige Spanier5:2.Thiem:„Ichhoffe es wird der Start einer neuen, feinen Rivalität heuer.“

Er hat auch die Chance, zum zweiten Mal in seiner Laufbahn eine regierende Nummer eins zu schlagen. 2017 gelang ihm dies mit Andy Murray in Barcelona. Ein Sieg über Nadal auf Sand, da geht aber nichts drüber.

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REUTERS / ERIC GAILLARD

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