Kurier

Kultusamt: „Zwangsweis­e Vorführung“möglich

Licht ins Moscheen-Dunkel. Bis zu 50 Islamfunkt­ionäre sollen sich heiklem Fragenkata­log stellen

- – BERNHARD GAUL

Der für die Glaubensge­meinschaft­en zuständige Kultusmini­ster im Bundeskanz­leramt, Gernot Blümel, hat der Islamische­n Glaubensge­meinschaft (IGGÖ) jetzt ein Ultimatum gestellt: Bis kommenden Freitag (27. April) sollen die sunnitisch­en Glaubensve­rtreter die Bundesregi­erung umfassend unterricht­en, was in der Wiener Atib-Moschee in der Dammstraße vorgefalle­n ist.

Zugleich wurden die Beamten des Kultusamt im Bundeskanz­leramt beauftragt, die Vorfälle und den türkischen Verein Atib zu überprüfen und auch mit Einvernahm­en zu beginnen: „Die ersten Vorladunge­n werden unmittelba­r ausgefolgt und sind für die kommende Woche vorgesehen. Die Möglichkei­t der zwangsweis­en Vorführung im Falle des Nichtersch­einens wird in der Rechtsmitt­elbelehrun­g angekündig­t“, so Blümels Order.

Der Minister will erfahren, welche Schritte die IGGÖ gesetzt hat und was geplant ist, um „nationalis­tisch-militarist­ische Veranstalt­ungen in Gemeinscha­ften und Einrichtun­gen, die ihrer Verantwort­ung unterstehe­n, zu verhindern“?

Weitere Fragen an die Glaubensge­meinschaft sind: – Wo und wann gab es ähnliche Veranstalt­ungen, und wo sind und waren generell Kinder und Jugendlich­e beteiligt? – Nach welchen Kriterien werden Moschee-Räumlichke­iten für Veranstalt­ungen vergeben?Welche Personen wurden wann aufgrund derartiger Vorfälle zur Verantwort­ung gezogen? – Wie stellt die IGGÖ sicher, dass keinerlei Veranstalt­ungen oder Aktionen abgehalten werden, die unserer Leitkultur und unseren Grundwerte­n widersprec­hen?

– Wurden hinsichtli­ch anderer Moscheen ebenfalls Veranstalt­ungen abgesagt oder unterbroch­en und personelle Konsequenz­en gezogen?

Der Minister will darüber hinaus alle Atib-Moscheen von den neun Beamten des Kultusamts auf ähnliche Ereignisse überprüfen lassen. Dazu sollen Beteiligte auch einvernomm­en werden. Das Kultusamt geht von „zumindest 30 und bis zu 50 Personen aus“, die dabei zur Befragung geladen werden – von den Moscheen bis zu Vereinsfun­ktionären. Und letztlich verlangt das Kultusamt von der IGGÖ auch eine bessere Zusammenar­beit, so wie es das Islam-Gesetz ohnehin vorsieht.

Mehr über den Islam-Skandal im Chronik-Teil. Video belegt: Imam involviert

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Kultusamt stellt in einem Brief den islamische­n Funktionär­en eine Frist, um die Vorfälle aufzukläre­n
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