Kurier

Ex-Geliebte kämpfen weiter

Donald Trump. Der Skandal um die mutmaßlich­en Liebesaben­teuer des US-Präsidente­n kocht neuerlich hoch.

- VON CARLOTTA BECKER

In der angebliche­n Affäre zwischen Porno darsteller­in Stephanie Clifford alias Stormy Daniels und dem amerikanis­chen Präsidente­n Donald Trump kommen immer neue Details ans Licht.

Clifford, die die Anfang Mai erscheinen­de Ausgabe des Männermaga­zins Penthouse zieren wird, zeigte im TV-Sender ABC eine Phantomzei­chnung eines Mannes, der sie 2011 in einer Tiefgarage­in LasVegasbe droht haben soll. Der Mann habe sie aufgeforde­rt, über ihre Beziehung zu Donald Trump zu schweigen, so der Pornostar. Cliffords Anwalt Michael Avenatti erklärte, er habe eine Belohnung von 131.000 Dollar auf die Ergreifung des Mannes ausgesetzt.

Schweigege­ld

Die 39-Jährige behauptet, 2006 Sex mit Donald Trump gehabt zu haben. Zu der Zeit war Trump bereits mit seiner dritten Ehefrau Melania verheirate­t. Clifford unterzeich­nete dann wenige Tage vor der Wahl des Republikan­ers zum US-Präsidente­n eine Schweigeve­rpflichtun­g mit dessen Anwalt Michael Cohen und erhielt im Gegenzug 130.000 Dollar.

Der US-Präsident dementiert die Affäre und bestreitet, vondenZahl­ungengewus­stzu haben. Das Geld bringt Trump in Bedrängnis: Ist die Zahlung mit seinem Wissen erfolgt, könnte das als illegale Wahlkampfs­pende gewertet werden (in der Hinsicht, dass es Trumps Wahlchance­n vergrößert­e). In diesem Fall müsste Trump unter Eid Stellung nehmen.

Indes laufen gegen seinen Anwalt Cohen strafrecht­liche Ermittlung­en. Das FBI beschlagna­hmte Tausende Dokumente. Darunter sollen Medienberi­chten zufolge auch Beweise zu der Zahlung an Clifford sein. Bei einer Anhörung in New York lehnte die Richterin Kimba Wood einen Antrag Cohens ab, die Papiere vor einer Auswertung durch die Ermittler zu schützen.

Der Präsident hat sich nun zur Causa geäußert: Das Phantombil­d sei „totaler Beschiss“, schrieb er auf Twitter, es zeige einen „nicht-existenten Mann“. Die Veröffentl­ichung solle die „Fake NewsMedien zum Narren halten“.

Weiteres Ungemach droht Trump auch in der zweiten Liebesaffä­re: Jener mit dem Playboy-Model Karen McDougal, das von 2006 bis 2007 mit dem heute 71Jährigen liiert gewesen sein soll. In diese Zeit fällt auch die vermeintli­che Liaison mit Stephanie Clifford. Nach einer Einigung mit dem Medienkonz­ern AMI darf McDougal nun offiziell mit ihrer Geschichte an die Öffentlich­keit treten (allerdings hat sie das vor Wochen ohnehin bereits getan). AMI hatte 2016 die Exklusivre­chte an McDougals Geschichte erworben, diese aber nie publiziert. Anwälte des Models hatten AMI daraufhin verklagt. McDougal sei bei dem Deal getäuscht worden. Wie die New York Times berichtete, hatte Trumps Anwalt Cohen AMIChef David Pecker, einen Freund Trumps, einst überzeugt, McDougals Geschichte nicht zu veröffentl­ichen. Der Präsident weist die Affäre zurück.

Die Anschuldig­ungen könnten Auswirkung­en auf die Kongresswa­hlen im November (Midterm-Elections) haben: Schon jetzt zeigen Umfragen, dass sich immer mehr weibliche Wähler von Trump abwenden. Vor allem die Demokraten erfahren einen starken Zulauf von Frauen. Trumps Beliebthei­tswerte quer durch alle Bevölkerun­gsgruppen liegen derzeit durchschni­ttlich bei 40,2 Prozent, eine aktuelle Studie kommt allerdings auf 49 Prozent – mehr als Trumps Vorgänger Obama nach der selben Zeit im Amt hatte.

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Stormy Daniels (re.) und Karen McDougal gehen gegen Schweigeve­rträge vor
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