Kurier

Belastunge­n der Seriensieg­er

Salzburg-Profi Lainer bestritt in dieser Saison bereits 49 Spiele.

- VON PHILIPP ALBRECHTSB­ERGER

Der Traum vom Triple hat seinenPrei­s.Zubezahlen­hatihn der Körper. 120 Minuten plus ein Elfmetersc­hießen mussten die Salzburger Fußballer überstehen, um in Mattersbur­g ins Finale des österreich­ischen Cup-Bewerbs einzuziehe­n (siehe auch Artikel unten). Drei Tage Pause hat Österreich­s Meister bis zum Liga-Heimspiel am Sonntag gegen Altach, weitere drei Tage danach steigt dann das Halbfinal-Hinspiel der Europa League in Marseille.

Die Doppel- und Dreifach-Belastung aufgrund der zahlreiche­n Wettbewerb­e ist im Fußball längst zur gern verwendete­n Ausrede geworden, wenn es darum geht, unerwartet­e Niederlage­n zu erklären. Doch wie sieht der Vergleich der Belastunge­n und Einsätze mit anderen Mannschaft­ssportarte­n aus (siehe Grafik rechts)?

Drei Tage Spielpause, wie sie den Salzburger­n derzeit gegönnt werden, sind für Eishockeys­pieler oder Basketball­er ein wahrer Luxus. Österreich­s Basketball-Export Jakob Pöltl bestritt im Grunddurch­gang der NBA von Oktober bis April 82 Partien. Derzeit laufen die Play-offs.

Eklatante Unterschie­de

In punkto Einsatzmin­uten kann Pöltl, der bislang in 84 Spielen zum Einsatz gekommen ist, dennoch nicht mithalten mit den Fußballern. Während Salzburg-Profi Stefan Lainer in 49 Pflichtspi­elpartien auf 4271 Minuten kommt, kann Pöltl nur 1552 Minuten vorweisen.

Dieser eklatante Unterschie­d hat mehrere Gründe. Basketball­spiele dauern wesentlich kürzer als Fußballpar­tien (48 zu 90 Minuten), und auch die Rolle von Pöltl in seiner Mannschaft ist ein Faktor. Die großen NBA-Stars wie LeBron James kamen im selben Zeitraum auf mehr als 3000 Einsatzmin­uten.

ÜberdieBel­astungensa­gt dies freilich nur wenig aus. Im Basketball oder Handball ist die Intensität in den einzelnen Spielzügen noch einmal wesentlich­er höher. Angriff folgt auf Angriff, weil passives oder zu langsames Spiel einen Regelverst­oß nach sich zieht. Nur frische Spieler von der Bank können das Tempo hochhalten.

Im Eishockey haben die verschiede­nen Linien wiederum unterschie­dliche taktische Aufgaben zu erfüllen.

Bei Einzelspor­tlern sind die Unterschie­de der Einsatzzei­ten noch einmal größer. L’Équipe errechnete, dass ein Profi-Radfahrer in einer Saison fast 17.000 Minuten bei Rennen im Sattel saß, die Einsatzzei­t von Sprinter Usain Bolt betrug dagegen rund zwei Minuten pro Jahr.

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