Belastungen der Seriensieger
Salzburg-Profi Lainer bestritt in dieser Saison bereits 49 Spiele.
Der Traum vom Triple hat seinenPreis.Zubezahlenhatihn der Körper. 120 Minuten plus ein Elfmeterschießen mussten die Salzburger Fußballer überstehen, um in Mattersburg ins Finale des österreichischen Cup-Bewerbs einzuziehen (siehe auch Artikel unten). Drei Tage Pause hat Österreichs Meister bis zum Liga-Heimspiel am Sonntag gegen Altach, weitere drei Tage danach steigt dann das Halbfinal-Hinspiel der Europa League in Marseille.
Die Doppel- und Dreifach-Belastung aufgrund der zahlreichen Wettbewerbe ist im Fußball längst zur gern verwendeten Ausrede geworden, wenn es darum geht, unerwartete Niederlagen zu erklären. Doch wie sieht der Vergleich der Belastungen und Einsätze mit anderen Mannschaftssportarten aus (siehe Grafik rechts)?
Drei Tage Spielpause, wie sie den Salzburgern derzeit gegönnt werden, sind für Eishockeyspieler oder Basketballer ein wahrer Luxus. Österreichs Basketball-Export Jakob Pöltl bestritt im Grunddurchgang der NBA von Oktober bis April 82 Partien. Derzeit laufen die Play-offs.
Eklatante Unterschiede
In punkto Einsatzminuten kann Pöltl, der bislang in 84 Spielen zum Einsatz gekommen ist, dennoch nicht mithalten mit den Fußballern. Während Salzburg-Profi Stefan Lainer in 49 Pflichtspielpartien auf 4271 Minuten kommt, kann Pöltl nur 1552 Minuten vorweisen.
Dieser eklatante Unterschied hat mehrere Gründe. Basketballspiele dauern wesentlich kürzer als Fußballpartien (48 zu 90 Minuten), und auch die Rolle von Pöltl in seiner Mannschaft ist ein Faktor. Die großen NBA-Stars wie LeBron James kamen im selben Zeitraum auf mehr als 3000 Einsatzminuten.
ÜberdieBelastungensagt dies freilich nur wenig aus. Im Basketball oder Handball ist die Intensität in den einzelnen Spielzügen noch einmal wesentlicher höher. Angriff folgt auf Angriff, weil passives oder zu langsames Spiel einen Regelverstoß nach sich zieht. Nur frische Spieler von der Bank können das Tempo hochhalten.
Im Eishockey haben die verschiedenen Linien wiederum unterschiedliche taktische Aufgaben zu erfüllen.
Bei Einzelsportlern sind die Unterschiede der Einsatzzeiten noch einmal größer. L’Équipe errechnete, dass ein Profi-Radfahrer in einer Saison fast 17.000 Minuten bei Rennen im Sattel saß, die Einsatzzeit von Sprinter Usain Bolt betrug dagegen rund zwei Minuten pro Jahr.