Für das logische Finale waren Überstunden nötig
ÖFB-Cup. Mit Salzburg und Sturm treffen die Top zwei der Liga aufeinander / Rapid hadert
Geht man streng nach der Bundesliga-Tabelle, dann ist das Cup-Finale am 9. Mai in Klagenfurt zwischen Red Bull Salzburg und Sturm Graz ein logisches Duell. Immerhin werden einander der Tabellenerste und -zweite gegenüberstehen.
Der Weg dorthin war für beide Mannschaft jedoch alles andere als leicht. Beide Semifinalpartien am Mittwochabend boten beste FußballUnterhaltung. Während Sturm daheim gegen Rapid erst in der Verlängerung den 3:2-Sieg fixieren konnte, benötigte Titelverteidiger Salzburg in Mattersburg sogar ein Elfmeterschießen nach torlosen 120 Minuten.
Zum Cup-Helden avancierte dabei Salzburg-Tormann Cican Stankovic. Die eigentliche Nummer zwei der Bullen ließ bei vier Elfern (einer davon während der regulären Spielzeit) keinen Mattersburger Treffer zu. „Heute war Cicans Tag“, sagte daher auch Salzburg-Kapitän Valon Berisha. Der Meister hat damit noch immer die Chance auf das Triple aus Triumphen in der Meisterschaft, dem Cup sowie der Europa League. Auf europäischer Bühne sind die Salzburger bereits wieder am Donnerstag im Halbfinal-Hinspiel in Marseille gefordert.
„Extrem bitter“
Ganz anders sieht die Situation in Wien-Hütteldorf aus. „Wieder kein Titel, das tut weh und ist extrem bitter“, sagte Rapid-Spieler Louis Schaub. Seit zehn Jahren ist der Verein nun schon ohne Titelgewinn. In Graz waren die Rapidler in einer hochklassigen Partie zwei Mal nach einem Rückstand zurückgekommen, am Ende jubelte aber Sturm nach dem Kopf balltor von Emeka Eze in der 102. Minute.
Trotz aller Enttäuschung gab es Lob vom grün-weißen Sportdirektor: „Ich habe die Ansätze einer großen Mannschaft gesehen, wie wir reagiert haben“, sagte Fredy Bickel. Ob der engagierte Auftritt reicht, um Trainer Goran Djuricin im Amt zu halten, ist aber weiter ungewiss. Bickel: „Nach einer solch bitteren Niederlage ist es schwierig für das gesamte Team.“