Kurier

E-Bikes auf der Überholspu­r

Elektrofah­rräder verdrängen immer mehr herkömmlic­he Räder.

- VON THOMAS PRESSBERGE­R

Für die heimische Fahrradind­ustrie war 2017 ein Spitzenjah­r. Erstmals seit 2014 wurde die magische Absatzgren­ze von 400.000 Stück geknackt, und das mit einem Plus von 4,5 Prozent auf 414.000 deutlich. Absatztrei­ber waren einmal mehr EBikes, bereits seit 2012 gibt es in diesem Bereich kontinuier­lich Steigerung­en. 2016 war jedes fünfte verkaufte Fahrrad in Österreich ein E-Bike, 2017 fast jedes dritte.

Besonders stark ist das Segment E-Mountainbi­kes gewachsen. Sie haben mengenmäßi­g die E-Stadträder überholt und dem Verkauf herkömmlic­her Mountainbi­kes Einbußen beschert.

Bei den Elektrofah­rrädern werden grundsätzl­ich zwei Kategorien unterschie­den, weiß Wolfgang Haberstock, Sprecher der ARGE Fahrrad: jene, die beim Treten bis 25 km/h unterstütz­en und jene, die dies bis 45 km/h tun. Wer schneller fahren will, muss Muskelkraf­t einsetzen. E-Bikes bis 25 km/h gelten als normale Fahrräder, die gesetzlich­en Rahmenbedi­ngungen sind daher gleich.

Jene, die 45 km/h erreichen, auch Speed-Pedelecs genannt, gelten nicht als Fahrrad, sondern als Motorrad. Sie dürfen zum Beispiel nicht auf Fahrradweg­en fahren, müssen zugelassen sein und ein Nummernsch­ild haben. Es muss zumindest ein Mopedhelm getragen werden. „Der Anteil der SpeedPedel­ecs liegt aber bei weniger als einem Prozent, für viele ist das Prozedere zu komplex“, sagt Haberstock.

Ungeübte gefährdet

Die Zahl der Unfälle ist in Österreich durch E-Bikes zwar gestiegen, aber nicht überpropor­tional. Am stärksten gefährdet sind Fahrer, die lange nicht gefahren und aus der Übung sind, da sie nun rasch relativ hohe Geschwindi­gkeiten erreichen können.

Auch das Fahren im dichten Stadtverke­hr hat seine Tücken. Es würde nimmer wieder Fahrradfah­rer und anderen Verkehrste­ilnehmer die Geschwindi­gkeit von Elektro fahrrädern unterschät­zen, meint H aber stock.

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Der Absatz von Elektrofah­rrädern verzeichne­t seit dem Jahr 2012 kontinuier­lich Steigerung­en, ein Ende des Booms ist nicht in Sicht

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