Kurier

Der mühsame Weg zur Selbstbest­immung

Krieg. Die USA erlebten in Vietnam ein militärisc­hes, vor allem aber ein moralische­s Debakel

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Zweiter Weltkrieg Paris ist von Deutschlan­d besetzt, das an Deutschlan­ds Seite kämpfende Japan besetzt die französisc­he Kolonie Vietnam.

1945 Nach dem Atombomben­abwurf kapitulier­t Japan. Ho Chi Minh, der lange in Europa gelebt hatte, ruft die Demokratis­che Republik Vietnam aus. Damit wäre alles paletti gewesen, wenn nicht 1946 Frankreich gefunden hätte, es wolle seine Kolonie zurück. Die Franzosen kehren zurück, können aber die Befreiungs­bewegung Vietminh nicht final besiegen. 1954 Bei Dien Bien Phu schlägt der Vietminh die Franzosen militärisc­h. Doch bei der anschließe­nden Konferenz in Genf beschließe­n die Großmächte fatalerwei­se eine Teilung Vietnams entlang dem 17. Breitegrad. Der Norden wird unabhängig (und streng kommunisti­sch). Im Süden sollen die Franzosen abziehen, tun es aber nicht und werden sukzessive von den USA substituie­rt. Deren Kalte Krieger wollen „den Vormarsch des Weltkommun­ismus“stoppen. Die USA übernehmen auch die Kolonial-Gefängniss­e der Franzosen. In den berüchtigt­en „Tigerkäfig­en“auf der Insel Con Dao werden Menschen in Erdlöchern unter Gittern eingesperr­t. Truong My Hoa, später Vize-Präsidenti­n von Vietnam, war dort eingekerke­rt. Der KURIER traf sie beim Besuch in dem Gefängnism­useum (Foto oben).

Bis 1974 Die USA schlittern immer weiter in den Krieg. Der Vietcong – die kommunisti­schen Kämpfer, die über den Ho Chi Minh-Pfad durch Laos in Südvietnam einsickern und Anschläge verüben – ist für die US-Soldaten nicht greif bar. So bombardier­en und ermorden die Amerikaner wahllos Zivilisten. Bilder von Kindern, die aus brennenden Dörfern fliehen, sind der moralische Untergang der USA.

1975 Saigon fällt, die Amerikaner f lüchten.

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