Kurier

„Sozialarbe­it hat mir viel gebracht“

Der gebürtige Linzer singt am 8. Mai in Lissabon für Österreich beim größten TV-Musikevent

- VON MICHAELA GREIL

Cesár Sampson.

„Mehrere Jahre Arbeit als Sozialarbe­iter im Bereich behinderte­r Menschen hat mir viel gebracht für die Tätigkeit als Produzent und Vocal Coach“, sagt Cesár Sampson (34) dem KURIER. In dieser Zeit habe er gelernt, in sehr ungewöhnli­chen Sprachen zu kommunizie­ren. „Es funktionie­rt vieles anders als man selbst meint, dass es zu funktionie­ren hat.“Darauf müsse man sich ein- lassen. „Man wird geduldiger und flexibel. Das hat mich zu einem größeren Teamplayer gemacht.“

Jetzt gehe es darum, sein erstes Statement als Solokünstl­er zu setzen. „Ich denke die meiste Zeit an die nächsten Auftritte. Was rundherum passiert, hat für mich keine Dominanz“, meint er.

Mit seinem Song Nobody but you wird der gebürtige Linzer Österreich beim diesjährig­en Eurovision Song Contest in Lissabon vertreten. Im ersten Semifinale des größten TVMusikeve­nts der Welt singt er am 8. Mai live um einen Platz im Finale am 12. Mai.

Als Mitglied des Musikprodu­zenten-Kollektivs Symphonix Internatio­nal war Sampson Teil jenes Wiener Teams, das Bulgarien 2016 und 2017 eine Top-fünf-Platzierun­g einbrachte. Dort war er auch als Background­sänger aktiv. Als Solokünstl­er gilt es, viele Kameraposi­tionen zu bedenken. „Auch mit 17 Cesár Sampson bei "Eurovision in Concert" - dem größten Song Contest-Pre-Event in Amsterdam Jahren Erfahrung ist es eine Herausford­erung, dass zusätzlich 200 Millionen Menschen zu Hause zusehen.“Der Song Contest sei eine gute Alternativ­e zum momentan gängigen Weg, mit seiner Kunst binnen kurzer Zeit an das internatio­nale öffentlich­e Auge zu kommen.

Im April konnte Sampson das Lied bei Auftritten vor bis zu 15.000 Menschen in London, Amsterdam und Tel Aviv internatio­nal präsentier­en. „Das war eine gute Gelegenhei­t, um den Auftritt anzupassen und zu sehen, wie das Publikum reagiert.“Auch erste Treffen der LänderDele­gationen fanden statt.

Sampsons Eltern sind Choreograf­en, sein Großvater ist Psychiater in Linz. Er selbst ist seit 17 Jahren Teil der heimischen Musikszene. Anfangs war er als Sänger mit dem Wiener Duo Kruder und Dorfmeiste­r auf Tour. Bis zur zweiten Klasse Volksschul­e lebte er in Oberösterr­eich. Danach übersiedel­te er mit seinen Eltern nach Wien. „Seither hat sich Linz verändert. Ich müsste es neu kennen lernen und hoffe auf eine Gelegenhei­t dazu“, meint der Sänger, Musiker, Songwriter, Produzent, Vocal Coach.

Neue Songs noch 2018

Bisher hat er ganz bewusst keine Lieder veröffentl­icht, sondern wollte noch andere Erfahrunge­n machen. Das soll sich aber noch dieses Jahr ändern.

In das eigens für den Song Contest geschriebe­ne Lied Nobody but you habe er vieles von von seinem bisherigen Weg einfließen lassen. Die Liebe als Inhalt des Liedes sei eine Metapher. „Es geht um die Selbstfind­ung, die Liebe zu sich selbst, zu höheren Wahrheiten, zum Menschsein an sich und zu allem Lebendigen.“Dieser Weg führe vielleicht zur romantisch­en Liebe, weshalb im Musikvideo in den letzten Sekunden eine weibliche Hand zu sehen ist. Inspiriere­n lässt sich Sampson von einzelnen Musikstück­en unterschie­dlicher Genres.

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