Kurier

An Fakten orientiert statt spekulativ

- HELMUT BRANDSTÄTT­ER eMail an: helmut.brandstaet­ter@kurier.at auf Twitter folgen: @HBrandstae­tter

Das Konstruier­en von Skandalen wird noch nicht zu Reformen führen.

Josef Moser ist wieder fit. Das ist nicht nur für den Justizmini­ster persönlich eine gute Nachricht, sondern auch für Österreich. Der Jurist nimmt es ernst mit notwendige­n Veränderun­gen, so ernst, dass er vor einigen Wochen im KURIER klargemach­t hat, dass er nicht an seinem Sessel klebt. Welche Reformen er jetzt angeht, sagt er in unserem heutigen Interview.

Kanzler Kurz und Vize Strache sprechen auch von Reformen. Gut so, bei der Mindestsic­herung ist eine bundeseinh­eitliche Regelung dringend nötig, die Länder sollten schnell mit dem Bund darüber verhandeln.

Das Thema Sozialvers­icherung stellt sich komplizier­ter dar, weil es auch um Interessen der Länder und der Sozialpart­ner und ganz offenbar um das Interesse der Regierung geht, Handlungsf­ähigkeit zu beweisen.

Reformen sind nötig, aber warum verbreitet die Regierung unbestätig­te Zahlen und verwirrend­e Fakten? Angeblich gibt es 1000 Funktionär­e, 160 Dienstauto­s fahren durch das Land, allerhand. Bei kurzem Nachfragen stellt sich heraus, dass die meisten Dienstauto­s von Mitarbeite­rn gesteuert werden, die Kontrollen durchführe­n. Und wenn die Regierung verbreiten lässt, dass „mit 1,3 Milliarden Euro an der Börse spekuliert wird“, bringt das die gewünschte Boulevard-Schlagzeil­e, aber wie wurde „spekuliert“? Das wisse man auch nicht so genau. Der Hauptverba­nd betont, das Geld wurde „mündelsich­er“angelegt. Neiddebatt­en, die die ÖVP oft der SPÖ vorgeworfe­n hat, bringen wohl keine Reform.

In der ÖVP wächst die Wut über solche Methoden. Das Anschütten sollte ja vorbei sein. „Wenn unsere Parteifreu­nde in der Regierung nur mit uns reden würden“, hört man eher verstört aus den schwarzen Verbänden.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria