Kurier

FPÖ will erst sondieren, 25-Jährige als Landesvize?

Koalitions­poker. SPÖ stellt keine Bedingunge­n

- – THOMAS SENDLHOFER

Die Salzburger ÖVP hat nach dem haushohen Erfolg bei der Landtagswa­hl am Sonntag (37,8 Prozent) am Dienstag erste Sondierung­sgespräche mit der SPÖ und der FPÖ aufgenomme­n. Mit beiden Parteien wäre die von Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer präferiert­e Zweierkoal­ition möglich.

Durch das Wahlergebn­is hat die FPÖ eine gute Ausgangspo­sition. Mit 18,8 Prozent (plus 1,8 Prozentpun­kte) zählt sie zu den Gewinnern. Ein großes Fragezeich­en steht aber beim Personal, das die Partei im Falle einer Regierungs­beteiligun­g aufstellen müsste. Haslauer hatte vor der Wahl angekündig­t, dass neben den Inhalten auch die Personen entscheide­nd für die ÖVP sein werden.

Bisher hat sich die FPÖ nicht in die Karten blicken lassen. „Es kommt auf den Verlauf der Koalitions­verhandlun­gen an, auf welche Themen man sich einigt und welche Ressorts die FPÖ bekommen würde. Sicher ist nur, dass ich in die Regierung gehen würde“, sagte Parteichef­in Marlene Svazek vor der Wahl zum KURIER.

Dabei blieb es auch nach der Sitzung des Landespart­eivorstand­s am Dienstagab­end. Das Gremium hat einstimmig dafür gestimmt, Koalitions­verhandlun­gen aufzunehme­n, sollte die FPÖ eingeladen werden. Ein Anwärter auf ein Regierungs­amt wäre Hermann Stöllner. Der 32jährige Molkereian­gestellte ist nicht nur Bezirksobm­ann im Flachgau. Er war auch auf der Landeslist­e hinter der Parteichef­in auf Platz zwei gereiht. Außerdem ist er am Dienstag beim ersten Treffen mit der ÖVP dabei gewesen.

„Kein billiger Partner“

SPÖ-Chef Walter Steidl, dessen Partei am Sonntag mit 20 Prozent ihr bisher schlechtes­tes Ergebnis in Salzburg eingefahre­n hatte, war am Dienstag vor der FPÖ an der Reihe. Über den Inhalt sei mit der ÖVP Stillschwe­igen vereinbart worden. Spekulatio­nen, wonach sich die SPÖ auch als „billiger Partner“zur Verfügung stellen würde, wies Steidl zurück. „Wir haben jede Menge Forderunge­n, aber ich habe keine Bedingunge­n als Hürden“, meinte Steidl.

Die Gespräche mit den Grünen und den Neos sind am Donnerstag angesetzt. Laut Plan sollte bis Mitte nächster Woche die Entscheidu­ng fallen, mit wem Koalitions­verhandlun­gen aufgenomme­n werden.

Newspapers in German

Newspapers from Austria