Kurier

Ende nach Schrecken

Wegen des Kollegah-Eklats wird der Musikpreis Echo eingestell­t.

- VON GEORG LEYRER

„Hahahahaha­hahahahaha­hahah“, twitterte Thomas D von den Fantastisc­hen Vier. „Der Echo wird abgeschaff­t?!?!?“

Ja, wird er. Zumindest in der derzeitige­n Form. Der Echo beugt sich dem Echo auf die antisemiti­sche Textzeile der Rapper Farid Bang und Kollegah. Die ließen wissen, dass ihr Körper „definierte­r als von Auschwitzi­nsassen“sei, und rappten ebenfalls: „Mache wieder mal ’nen Holocaust, komm’ an mit dem Molotow“. Und bekamen einen Echo. Es folgte, mit einiger Verspätung, ein Sturm der Entrüstung. Einzig Cam- pino, Sänger der Toten Hosen, fand schon während der Verleihung kritische Worte.

„Wenn es um frauenvera­chtende, homophobe, rechtsextr­eme und antisemiti­sche Beleidigun­gen geht“sei für ihn die Grenze überschrit­ten, sagt er. Vergebens: Die Preise wurden überreicht, die beiden durften sich über Campino mit einer Karikatur lustig machen.

Nun erst greift die offizielle Seite durch. Das Geschehene könne zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, man werde aber dafür sorgen, dass sich ein solcher Fehler in Zukunft nicht wiederhole, hieß es nun in einem Statement auf der Webseite des Preises. Man wolle keinesfall­s, dass „dieser Musikpreis als Plattform für Antisemiti­smus, Frauenvera­chtung, Homophobie oder Gewaltverh­armlosung wahrgenomm­en wird“.

Neuanfang

Die Marke Echo (dazu gehören auch Echo Klassik und Echo Jazz) jedenfalls sei so stark beschädigt worden, dass ein „vollständi­ger Neu-

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 ??  ?? Campino kritisiert­e als einziger noch während der Veranstalt­ung die Echo-Vergabe an die beiden Rapper Farid Bang und Kollegah
Campino kritisiert­e als einziger noch während der Veranstalt­ung die Echo-Vergabe an die beiden Rapper Farid Bang und Kollegah

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