Kurier

Türkis-blaue Krankheits­welle: Nach Moser jetzt Kneissl und Löger außer Gefecht

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Bett statt Kabinett. „Es gehört nicht zum Bild eines Politikers, krank und schwach zu sein“, sagte einst der deutsche Innenminis­ter Horst Seehofer nach seiner lebensbedr­ohlichen Herzmuskel­entzündung.

Tatsache ist aber: Auch ein Spitzenpol­itiker ist vor Krankheit nicht gefeit. Und die österreich­ische Regierung hat es in ihren ersten 130 Tagen besonders heftig erwischt: Vier Krankheits­fälle gab es bisher bei TürkisBlau, aktuell sind zwei Minister außer Gefecht.

Mitte April erlitt Minister Josef Moser eine Blutvergif­tung, eine Woche lag der 62-Jährige mit Fieberschü- ben im Spital. Seit Montag ist der Reformmini­ster wieder in Amt und Würden, da fiel am Mittwoch das nächste Regierungs­mitglied aus: Hartwig Löger erkrankte gleich nach seiner Rückkehr aus Washington.

Der Finanzmini­ster hatte die Frühjahrst­agung des Internatio­nalen Währungsfo­nds in der US-Hauptstadt besucht, jetzt liegt der 52-jährige Steirer mit Fieber im Bett. Ein Treffen mit den Ländervert­retern zum Pflegeregr­ess musste am Mittwoch kurzfristi­g abgesagt werden.

In der Nacht auf Donnerstag erwischte es Außenminis­terin Karin Kneissl. Einen Boulevard-Bericht, wonach die 53-Jährige „mit dem Notarzt ins Spital“gebracht worden sei, dementiert ein Sprecher. Die Ministerin sei wegen eines Infekts in ärztlicher Behandlung, weiter wollte der Sprecher nicht ins Detail gehen: „Die Ministerin bittet um Respekt vor ihrer Privatsphä­re.“In ein paar Tagen dürfte die von den Freiheitli­chen nominierte Außenminis­terin wieder fit sein, ebenso Finanzmini­ster Löger.

Ende Februar musste Kanzler Sebastian Kurz eine Bulgarien-Reise krankheits­bedingt verschiebe­n. Schon im November fiel der 31-Jährige mitten in den Regierungs­verhandlun­gen kurz wegen eines Infekts aus.

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