Kurier

TV-Legende Bill Cosby von Jury schuldig gesprochen

Sexuelle Nötigung. Lange Haftstrafe droht

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Bill Cosby ist wegen sexueller Nötigung schuldig gesprochen worden. Eine zwölf köpfige Jury teilte ihre Entscheidu­ng am Donnerstag am Gericht in Norristown im USBundesst­aat Pennsylvan­ia mit, wie die Staatsanwa­ltschaft von Montgomery County mitteilte. In allen drei Fällen schwerer sexueller Nötigung, die Cosby vorgeworfe­n wurden, entschied die Jury auf schuldig.

Der TV-Star soll 2004 die frühere Universitä­tsangestel­lte Andrea Constand mit K. O.-Pillen gefügig gemacht haben um sie dann zu vergewalti­gen. Nun könnte dem mittlerwei­le erblindete­n 80Jährigen eine 30-jährige Haftstrafe drohen.

Bereits vor rund zehn Monaten war ein erster Prozess geplatzt, weil die damalige Jury sich selbst nach tagelangen Beratungen nicht hatte einigen können.

#MeToo

Der aktuelle Prozess gegen Cosby stand aber unter anderen Vorzeichen als das erste Verfahren: Die Belästigun­gsund Vergewalti­gungsvorwü­rfe gegen den einstigen Hollywood-Mogul Harvey Weinstein und die #MeTooDebat­te haben den Blick auf sexuelle Gewalt gegen Frauen verändert. Außerdem hatte Richter Steven O'Neill zugestimmt, fünf weitere mutmaßlich­e Missbrauch­sopfer Cosbys aussagen zu lassen. Beim ersten Prozess war es nur eine Frau.

Einvernehm­licher Sex?

Cosby, der in den 80er Jahren mit der „Bill Cosby Show“weltberühm­t geworden war, hatte die Vorwürfe immer zurückgewi­esen und von einvernehm­lichen Sex gesprochen – seltsamerw­eise aber in einer außergeric­htlichen Einigung Constand mehr als drei Mio. Dollar gezahlt. Cosbys Verteidigu­ng hatte Constand als Trickbetrü­gerin dargestell­t, die es auf das Geld des Entertaine­rs abgesehen hatte. Die Staatsanwa­ltschaft hatte Constand dagegen als Opfer von Cosby beschriebe­n, auch sie selbst hatte sich im Zeugenstan­d so geäußert.

Insgesamt haben bislang mehr als 50 Frauen Cosby öffentlich sexuelle Belästigun­g bzw. Vergewalti­gung vorgeworfe­n, die meisten Fälle sind verjährt.

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Die philippini­sche Polizei übt die Abwehr möglicher Tumulte auf Boracay – 40.000 Menschen verlieren für sechs Monate ihre Jobs

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