Wenn das vermeintlich günstige Angebot plötzlich teuer wird
U Ich bin noch
m es gleich vorwegzunehmen: nie mit Uber gefahren. Anfangs habe ich durchaus überlegt, den Service zu nutzen, bis ich nach einem Jahreswechsel auf Medienberichte stieß, wonach Uber in der Silvesternacht unter dem Motto „Angebot und Nachfrage“mehr als 100 Euro für Fahrten vom 15. in den 7. Bezirk verlangt hat. Damit war meine ganz persönliche Bereitschaft, mit Uber zu fahren, schlagartig auf null gesunken.
Später häuften sich die Negativ-Schlagzeilen um das US-Start-up, und ich sah mich in meiner Entscheidung bestätigt: Die renommierte New York Times bezeichnete die Unternehmenskultur bei Uber als „hemmungslos“, zudem gelangten nach einem Datendiebstahl die Nutzerdaten von 50 Millionen Kunden in falsche Hände.
Ich denke, ich werde auch in Zukunft mit U-Bahn, Bim und Taxis fahren. Bis die Uber-Situation geklärt ist, ist Mietwagenfahrer Amari F. mit der App Taxify unterwegs,dieseitOktoberinWien am Markt ist. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Uber. Fahrten werden mittels App an Mietwagenfahrer vermittelt.
Das estnische Start-up will Kunden mit Preisen unter dem Uber-Niveau ködern. Fahrer müssen zudem nur 15 Prozent der Einnahmen abtreten – nicht 25 Prozent wie bei Uber. Und: Weil die Kundenanfrage bei der Betriebsstätte ankommt und das Mietwagenunternehmen den Auftrag an den Fahrer weiterleitet, handle man auch rechtskonform, heißt es vom Unternehmen.
Ob die Argumentation vor Gericht halten wird, bezweifelt Anwalt Dieter Heine, der im Auftrag der Taxifunkzentrale 40100 die einstweilige Verfügung gegen Uber erwirkt hat.
Bekannt ist Taxify auch noch nicht wirklich, das schlägt sich auch in Amari F.s karger Bilanz zu Buche. Aber das könnte sich bald ändern. Ein Taxify-Sprecher bestätigt „extrem viele“Neuanmeldungen seit Mittwoch.