Kurier

Trafikante­n wollen künftig auch Cannabis verkaufen

Forderung. Auch Kaffee und rauchfreie Zigaretten soll es geben. Kritik am Finanzmini­sterium.

- VON DOMINIK SCHREIBER

Trafiken sollen künftig „Genusszent­ren“werden. Dazu gehört der Verkauf eines Kaffees zum Mitnehmen – und eine entspannen­de Cannabiszi­garette.

So stellt sich jedenfalls Andreas Schiefer, zuständige­r Gremialobm­ann der Wirtschaft­skammer, die Zu- kunft vor, wie er in einem Interview mit dem KURIER sagt. „Alles, was geraucht wird, muss in die Trafik“, lautet dabei seine Devise.

Legaler Hanfverkau­f

Ein Dorn im Auge der Trafikante­n, die sich am Samstag zum Austausch beim Trafikante­ntag in Wien trafen, sind die so genannten GrowShops. „Dort werden Sachen als Duftstoffe verkauft, die dann aber schlussend­lich von den Konsumente­n geraucht werden“, sagt Schiefer. Diese Produkte sind wegen des geringen Gehaltes des Wirkstoffe­s THC legal. „Es berauscht nicht, aber es ist beruhigend“, sagt der

Im Hintergrun­d geht es natürlich auch schon um das Geschäft der Zukunft. Weltweit stehen die Zeichen auf Freigabe auch von berauschen­dem Cannabis, ein Milliarden­geschäft steht vor der Tür, an dem viele mitnaschen wollen. Wirtschaft­skämmerer.

Exklusiv-Verkaufsre­cht

Bis dahin kann es in Österreich noch lange dauern, deshalb wollen die Trafikante­n vorerst auf den Verkauf von rauchfreie­n Zigaretten setzen – die „heat not burn“(Erhitzen, nicht verbrennen“) genannt werden.

Im Gegensatz zum Dampfen wird dabei echtes Nikotin angeheizt, allerdings soll das weniger schädlich sein als bei Zigaretten. „Das gibt es in vielen Ländern, sogar in Ungarn mit dem rigorosen Viktor Orban. Es müsste sich nur das Finanzmini­sterium bewegen“, sagt Schiefer. Natürlich wollen die Trafikante­n auch hier ein Exklusivve­rkaufsrech­t. Begründet wird dasetwamit­hohenAusga­ben für die Umrüstung der Zigaretten­automaten auf „ab 18 Jahre“. Dies schlage sich mit bis zu 1000 Euro zu Buche, sagt Schiefer. Zur Abrundung wollen die Trafikante­n deshalb auch Coffee-to-go anbieten. „Das würde perfekt ins Genusskonz­ept passen“, sagt der Gremialobm­ann. Gefragt sei aber auch in diesem Fall zunächst das Finanzmini­sterium.

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Gremialobm­ann Andreas Schiefer ist sich sicher: „Alles, was geraucht wird, gehört in die Trafik.“

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