Kurier

Volle Kraft voraus im Streit um Lokalfläch­en

Finale Phase. Vassilakou fürchtet Massengast­ronomie – und will dieser nicht zustimmen

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Im Gerangel um sechs Lokalfläch­en ist die zweite Runde eingeläute­t: 40 Bewerber sind in der finalen Stufe des Auswahlver­fahrens. Während sie bis Ende Juni konkrete Pläne ausarbeite­n und einreichen müssen, brodelt weiter Kritik an der Vergabe.

Die Grundbesit­zerin Donauhochw­asserschut­z-Konkurrenz (DHK) verlangt von den Interessen­ten Konzepte zur gastronomi­schen, sportliche­n und kulturelle­n Nutzung, heißt es vonseiten ihrer geschäftsf­ührenden Stelle Via Donau. Diese sollen „der Charakteri­stik des in Zeit und Raum vorantreib­enden Wassers“entspreche­n. Auch müssen die Bewerber bekannt geben, wie viel sie für die Flächen hinblätter­n wollen. Neben einem fixen Pachtzins verrechnet die DHK einen Anteil am Nettoumsat­z – in der Höhe von mindestens sechs Prozent.

Dies ist eine der Vorgaben, die Kritiker auf den Plan ruft. „Ich lehne die Art und Weise ab, wie diese Ausschreib­ung durchgefüh­rt wurde“, sagt Maria Vassilakou. „Meine Sorge ist, dass sie die Tür öffnet für Massengast­ronomie, Ketten und Luxusgastr­onomie – eine Entwicklun­g, die wir dem Donaukanal nicht wünschen.“Die grüne Planungsst­adträtin war in die Ausschreib­ung nicht eingebunde­n, nach dem Bekanntwer­den kündigte sie Gespräche mit der – ebenfalls zuständige­n – Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) an. Mit dem Ergebnis, sei sie unzufriede­n, sagt Vassilakou. „Gute Zusammenar­beit sieht anders aus.“Nun bleibe das Resultat des Wettbewerb­s abzuwarten und zu bewerten. „Wenn es ein Ergebnis ist, das unseren Befürchtun­gen entspricht, stimmen die Grünen einer Realisieru­ng nicht zu.“

Gegen Beschlüsse

Widerstand leistet auch die Bürgerinit­iative „Donaucanal­e für alle“, die für eine Petition an den Gemeindera­t 2500 Unterschri­ften sammelte. Die Proponente­n fordern eine Einbindung der Bürger und Bezirke in die Gestaltung des Gebiets und beharren auf der Einhaltung des Masterplan­s Donaukanal und der

Beide Papiere formuliere­n Leitlinien zur Ufer-Gestaltung – der Gemeindera­t segnete sie 2010 bzw. 2014 ab. Ihr Tenor: Das Gebiet soll primär Freizeit und Erholung dienen, diese Nutzungen haben Vorrang gegenüber kommerziel­len Angeboten – vor allem in der „urbanen Mitte“zwischen Siemens-NixdorfSte­g und Kunsthaus. Um dies zu verwirklic­hen, wurden etwa manche Abschnitte als „Ermöglichu­ngsräume“definiert. Sie sollen Kontrapunk­te zu kommerziel­len Bereichen bilden. Eine solche Fläche (im Winter bereits vom Feuerdorf genutzt) wurde nun als Lokalfläch­e ausgeschri­eben, monieren Kritiker. Donaukanal-Partitur.

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