„Es ist kein Weltuntergang“
Top und trotzdem Flop. Thomas Kamenar über das Quoten-Tief seiner Quizshow
Es sind gleich drei Dinge, die sofort auffallen, wenn man Moderator Thomas Kamenar (39) trifft. Der Mann ist unheimlich groß – genau zwei Meter. Er hat eine Stimme, die ins Ohr geht wie Öl den Hals runter – weswegen er mit ziemlicher Sicherheit seit 15 Jahren auf Ö3 moderiert. Und seine Augen strahlen Freude aus.
Verwunderlich, hat ihn doch diese Woche die Nachricht ereilt, dass seine erste regelmäßige ORF-Show „Zur Hölle damit“nach nur drei Ausgaben auf 22 Uhr verlegt wird. Die schlechten Quoten (194.000 Zuseher)sind schuld und „die Welt, die früher einfach anders ausgesehen hat“, sagt Kamenar. „Es gab kein Instagram, kein Facebook, keine Ablenkung. Deshalb versucht gerade jeder Sender einen Weg zu finden, wie man die Quote halten kann.“Ein Rezept dafür hat aber auch der Medienprofi nicht. „Es gibt keines. Man muss weiterprobieren.“
Fürs Fernsehen entdeckt wurde der Moderator mit den slowakischen Wurzeln nicht nur wegen seiner Ö3-Performance. „Ich habe schon für das slowakische Fernsehen eine Koch- und eine Quizshow moderiert. So wurde man auf mich aufmerksam.“
Fernsehdirektorin Kathi Zechner (54) engagierte Kamenar 2017 als BackstageModerator für den „Amadeus Music Award“und hat ihn auch 2018 mit einer neuen Aufgabe betraut. Am 2. Juni wird Kamenar gemeinsam mit Sandra König (42) als Kommentator den Life Ball übertragen. Seine „große Liebe“das Radio und die Quizshow am späteren Sendeplatz gibt es ja auch noch. OdersolltemandenTitel„Zur Hölle damit“wörtlich nehmen? „Diese Frage bringt mich zum Schmunzeln. Dass es nicht so läuft, wie von uns erhofft, ist kein Weltuntergang . Man muss auch mal auf die Gosch’n fallen, dass man schätzt, was man hat.“