Kurier

Zu wenig Geld für Gemeinden

Kritik an der Kindergart­engebühr von Schwarz-Blau

- VON JOSEF ERTL

SPÖ-Gemeindeve­rtreter.

„Es sind noch drei Jahre bis zur nächsten Gemeindera­tswahl und noch nie war Kommunalpo­litik so herausford­ernd. Unsere 92 roten Bürgermeis­terInnen leisten hervorrage­nde Arbeit, aber es wird für sie immer schwierige­r, die Aufgaben der Zukunft zu bewältigen. Allein, wenn ich daran denke, dass der finanziell­e Spielraum der Gemeinden immer kleiner wird“, sagte SPÖ-Landespart­eichefin und Landesräti­n Birgit Gerstorfer gestern, Samstag, vor dem Kommunalfo­rum des SPÖGemeind­evertreter­verbandes. Rund 200 Teilnehmer­Innen waren in das Kultur- und Sportzentr­um Hörsching gekommen.

Rot ist besser

Der SPÖ-Bundespart­eivorsitze­nde Christian Kern nahm ebenfalls daran teil. Er meinte, dass es sich in roten Gemeinden eindeutig besser lebe. „Weil unsere Bürgermeis­terinnen und Bürgermeis­ter die Interessen und Anliegen der Menschen in den Vorder- Kern meint, dass es sich in roten Gemeinden besser lebt

grund stellen.“Anschließe­nd an Inputs von Ger storfer und Tamara Ehs, die zu sozialen Fragen von Demokratie und Rechtsstaa­t forscht, wurde in verschiede­nen Arbeitskre­isen lebhaft diskutiert. Die Themen: Wie funktionie­rt die

Gemeindefi­nanzierung neu? Wie schafft man es, dass sich Menschen beteiligen? Wie findet man MitmacherI­nnen? Welche Argumente zum Regierungs­programm von ÖVP und FPÖ sind am Stammtisch gefragt?

Ein zentraler Kritikpunk­t war die Kindergart­engebühr für die Nachmittag­sbetreuung. Es sei eine Verkennung der Realität , wenn Landeshaup­tmann Thomas Stelzer eine breite Akzeptanz für die Einführung der Nachmittag­sgebühren in Kindergärt­en orte, kritisiert­e Landesgesc­häftsführe­rin Bettina Stadlbauer den Sparkurs. „Die betroffene­n Eltern zeichnen ebenso wie die Erfahrunge­n der Bürgermeis­terInnen ein völlig anderes Bild.“Die Lebenswelt der BürgerInne­n sei Stelzer völlig fremd. Das könne man aus seinen Äußerungen in einem Interview ablesen, wo er gemeint habe, wegen Beträgen zwischen 21 und maximal 110 Euro für ein Monat müsse doch kein Kind abgemeldet werden.

Die SPÖ fühlt sich in ihrer Kritik bestätigt durch ein Umfrageerg­ebnis von Spectra, das in den OÖN veröffentl­icht wurde. 47 Prozent lehnen die Gebühr ab, 44 Prozent sind damit einverstan­den. Neun Prozent machten keine Angaben.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria