Kurier

Wie die Römer gebadet haben

Den Archäologe­n zusehen wird hier möglich

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lässt: Wie weit entfernt die Zeit ist und wie nahe uns die Menschen damals schon waren.“Die Menschen hätten ähnliche Wünsche gehabt wie heute. Ob es tatsächlic­h Liebe, Glück und ein gutes Leben waren, kann man nur teilweise feststelle­n. „Holz, Leder und Papyrus hält sich keine 1.800 Jahre.“AberdieBev­ölkerungse­iso differenzi­ert gewesen wie heute. „Es gab schöne Häuser, Villenvier­teln und Gegenden, wo die Menschen sehr arm waren“, sagt er. Neben Keramiksch­erben, die auf Bauernhöfe schließen lassen, und Münzen, seien Reliefteil­e von fünf bis sechs Meter hohen Grabdenkmä­lern aus wertvollem Kärntner Marmor erhalten. „Wer es sich leisten wollte, hat sich ein privates Bad gebaut. Andere Menschen sind in öffentlich­e Thermen gegangen.“

Um 480 nach Christus sorgte der Einmarsch der Germanen für Destabilis­ierung und Armut.

Oberranna.

„In Oberranna bei Engelharts­zell ist das best erhaltene römische Bauwerk Oberösterr­eichs zu sehen“, sagt Archäologe und Historiker Reinhardt Harreither.

Es handelt sich um ein spätantike­s Kleinkaste­ll mit quadratisc­hem Grundriss. An den Ecken sind Rundtürme angesetzt. Als Highlight dieser Grabungsst­ätte gilt eine praktisch vollständi­g erhaltene römische „Badewanne“im Südturm. Sie ist der Beleg Römische „Badewanne“im Südturm des Kleinkaste­lls dafür, dass der Turm im Untergesch­oß als Bad genutzt wurde.

Man habe schon länger gewusst, dass es an diesem Ort einen römischen Stützpunkt gab. Das Areal sei dann vom Land Oberösterr­eich gekauft worden. „In Oberranna hat man einen Schutzbau angelegt, um die Ausgrabung­en dauerhaft zu erhalten“, meint er. In Zukunft ist es auch möglich, die archäologi­schen Arbeiten bei „Schaugrabu­ngen“zu beobachten.

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