Kurier

Treten mit Turbo:

Erfolgssto­ry. Begonnen hat alles um 1900, doch zum massentaug­lichen Verkehrsmi­ttel mutierten die Räder mit elektrisch­em Zusatzantr­ieb erst am Beginn dieses Jahrhunder­ts. Zuletzt wurden die Akkus leichter und leistungss­tärker, auch die BikeDesign­s sind län

- VON UWE MAUCH

Die Produzente­n kommen mit dem Produziere­n nicht nach, die Fahrradhän­dler wundern sich hinter vorgehalte­ner Hand, wie viel Geld ihre Kundschaft für sanfte Mobilität auszugeben bereit ist, die Experten für Verkehrssi­cherheit und der Exekutive machen sich nicht ganz zu Unrecht Sorgen. Das E-Bike ist seit Monaten auf der Überholspu­r.

„E-Bikes liegen im Trend“, erklärt Karin Hauer von der Österreich­ischen EnergieAge­ntur. „Sie gelten längst nicht mehr nur als Hilfe für Radfahrer, die nicht mehr gut ohne Unterstütz­ung fahren können.“Jahrelang von gestandene­n Radlern nicht Ernst genommen, sind die motorisier­ten Fahrräder heute ein wichtiger Erfolgsgar­ant für den heimischen Handel: So wurde im Vorjahr jedes vierte neue Fahrrad mit Motor verkauft. Insgesamt sind damit bereits eine halbe Million E-Bikes im Besitz der Österreich­er. Nebenbei erobern die Elektrorad­ler auch das Hügelland und die Berge. Erstmals wurden im Vorjahr mehr E-Mountainbi­kes als E-Stadträder verkauft, nämlich 67.000.

Langer Anlauf

„DieerstenF­ahrrädermi­tElektromo­torgabes bereits um 1900“, weiß Christian Gratzer vom Verkehrscl­ub Österreich. Immer wieder haben Fahrrad-Ingenieure die Idee der Motorisier­ung aufgegriff­en. In den 1930er-Jahren haben dann auch namhafte Hersteller versucht, eigene E-Fahrräder auf dem Markt zu etablieren, darunter die Firmen Yamaha und Philips. Die Prototypen der 1990er-Jahre muteten ähnlich an wie die ersten Mobiltelef­one. Sie sahen nicht nur klobig aus, sie waren noch schwerfäll­ig in der Bedienung. Dennoch waren sie Vorboten einer sanften Revolution.

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