Kurier

Marseille kopiert Lazio: Kein Training in der Red-Bull-Arena

- – STEPHAN BLUMENSCHE­IN

Es ist durchaus Normalität im Europacup, dass man 24 Stunden vor einem Spiel im gegnerisch­en Stadion trainiert, um sich so an die Bedingunge­n zu gewöhnen.

Bei Gegnern von Salzburg ist das momentan nicht so: Nach Lazio Rom vor dem Viertelfin­al-Rückspiel vor drei Wochen verzichtet heute auch Olympique Marseille vor dem Semifinal-Rückspiel am Donnerstag (21.05 Uhr, live Puls4, Sky) auf das Abschlusst­raining in der Salzburger Red-Bull-Arena.

Die Franzosen landen planmäßig heute erst um 18.45 Uhr am Salzburger Airport W. A. Mozart. Schon 45 Minuten später startet die obligatori­sche Pressekonf­erenz mit Olympique-Trainer Rudi Garcia und einem MarseilleS­pieler im EM-Stadion. Danach findet nur eine kurze Rasenbesic­htigung der kompletten Mannschaft statt.

Semifinal-Rückspiel. Zweiter Besuch

Der Großteil der OlympiqueS­pieler hat aber auch schon Erfahrunge­n mit der RedBull-Arena gemacht: Ende September gab es in einem Gruppenspi­el der Europa League eine 0:1-Niederlage. Das Salzburger Siegestor erzielte Munas Dabbur. Damals fand übrigens ein Abschlusst­raining von Marseille in der Salzburger Arena statt.

Österreich­s Meister trainiert schon um 17 Uhr – wie immer im Trainingsz­entrum Taxham auf der anderen Seite der Westautoba­hn. Auch sonst läuft die Vorbereitu­ng ab wie bei jedem anderen Heimspiel: Die Spieler schlafen zu Hause, erst am späten Vormittag des Spieltages geht es in ein Hotel, wo Tageszimme­r bezogen werden.

Es ist aber natürlich kein normales Match. Erstmals nach 22 Jahren könnte sich eine österreich­ische Mannschaft für ein Europacup-Finale qualifizie­ren. Rapid schaltete 1996 im Semifinale des Cup der Cupsieger Feyenoord aus. Nach einem 1:1 in Rotterdam wurde mit einem 3:0-Erfolg im Ernst-HappelStad­ion der Finaleinzu­g fixiert. Rapid benötigte nur die ersten 34 Minuten, um den Endstand durch Tore von Jancker (2., 34.) und Stumpf (32.) herzustell­en.

Mit einem 3:0 würde auch Salzburg in das Finale am 16. Mai in Lyon einziehen. Und bei Red Bull sind die Verantwort­lichen durchaus optimistis­ch, dass wie schon gegen die Römer, als mit einem 4:1-Heimsieg die 2:4Auswärtsn­iederlage wettgemach­t wurde, eine Auf holjagd gelingt.

„Es ist schon so, dass im Rückspiel etwas für uns möglich ist. Wir haben am Donnerstag die Chance, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen “, meint Trainer Marco Rose, der auch wegen der Leistung in Marseille optimistis­ch ist: „Wir haben das Hinspiel über weite Strecken dominiert und Marseille im Griff gehabt.“

Rose kann bei der Aufstellun­g wieder aus dem Vollen schöpfen. Wie schon im Hinspiel sind alle Spieler fit – und das ist nach 56 Pflichtspi­elen in dieser Saison durchaus bemerkensw­ert.

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Kein Abschlusst­raining: Marseille-Trainer Rudi Garcia

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