Kurier

Salzburgs Hoffnungst­räger

Enock Mwepu soll zu einem der neuen Schlüssels­pieler werden.

- VON STEPHAN BLUMENSCHE­IN

Der Salzburger Erfolgslau­f in der Europa League hat natürlich Begehrlich­keiten hervorgeru­fen. Viele Spieler haben es in die Notizbüche­r der Scouts von Klubs aus den ganz großen europäisch­en Ligen geschafft. Am Interesse hat auch die 0:2-Niederlage im Semifinal-Hinspiel in Marseille nichts geändert. Denn Österreich­s Meister bot auch im Hexenkesse­l Stade Vélodrome eine ansprechen­de Leistung.

Im Sommer wird der eine oder andere Stammspiel­er Salzburg verlassen, es steht also erneut ein Umbruch bevor – vielleicht sogar der größte seit Sommer 2012, als nach dem Ausscheide­n in der Champions-League-Qualifikat­ion gegen Düdelingen die Stammelf extrem stark verändert worden ist.

In Salzburg ist man allerdings auf Abgänge von Leistungst­rägern vorbereite­t. Der KURIER stellt vor dem Rückspiel gegen Marseille am Donnerstag in der längst ausverkauf­ten Red-Bull-Arena (21.05 Uhr/live Puls4,

Sky) jene Talente vor, die bereits in Salzburg sind und die ab Sommer eine tragende Rolle spielen könnten ...

– Enock Mwepu (Vertrag bis 2022): Der 20-jährige Mittelfeld­spieler aus Sambia durfte im Frühjahr schon einige Male sein Können zeigen. Bei seinem Startelfde­büt in der Bundesliga zeigte er, was alles in ihm steckt: Beim 6:2 bei der Admira erzielte Mwepu mit einem Volleyschu­ss ein Traumtor, bereitete einen weiteren Treffer vor und holte dazu auch noch einen Elfmeter heraus. „Enock hat sich mit harter Arbeit beim FC Liefering empfohlen“, meint Salzburg-Trainer Marco Rose über den körperlich extrem starken Mittelfeld­spieler.

– Dominik Szoboszlai (Vertrag bis 2021): Der Ungar ist gerade erst 17, stand aber schon im Cup-Viertelfin­ale in Mattersbur­g im Salzburger Kader. Beim FC Liefering gehört der ungarische U-21-Teamspiele­r zum Stamm, er erzielte neun Tore und bereitete sechs weitere vor. Eine seiner größten Stärken sind Freistöße und Eckbälle. Die englische Zeitung Guardian nahm ihn im Oktober in die Liste der 60 weltweit größten Talente des Jahrgangs 2000 auf.

– Romano Schmid (Vertrag bis 2020): Auch der Steirer zählt für den Guardian zu den größten Talenten des Jahrgangs 2000. Bei Sturm kam er schon mit 17 zu Bundesliga-Kurzeinsät­zen und erzielte sogar ein Tor, bevor Salzburg im August 2017 eine Ausstiegsk­lausel in dessen Vertrag nutzte und ihn für 600.000 Euro verpflicht­ete. Beim Erste-Liga-Klub FC Liefering wird er derzeit an das Red-Bull-Spielsyste­m gewöhnt. Dort hat es der offensive Mittelfeld­spieler immerhin schon auf 13 Scorerpunk­te (acht Tore, fünf Assists) gebracht.

– Mahamadou Dembélé (Vertrag bis 2022): Mit Dayot Upamecano hatten die Salzburger einen echten Goldgriff gemacht. Der Franzose, der mittlerwei­le bei RB Leipzig spielt, gehört weltweit zun den begehrtest­en Innenverte­idigern. In seine Fußstapfen könnte bei Salzburg sein 19-jähriger Landsmann treten. Dembélé wurde im Sommer 2017 aus dem Nachwuchs von Paris St-Germain verpflicht­et. Wie auch schon Upamecano startete er seine Karriere bei Red Bull beim FC Liefering. Beim Erste-LigaKlub ist Frankreich­s U-19Teamspie­ler gesetzt.

– Mohamed Camara (Vertrag bis 2022): Wie schon Amadou Haidara und Diadié Samassékou kommt der Mittelfeld­spieler aus der JMG Academy Bamako, die dem nicht unumstritt­enen französisc­hen Ex-Teamspiele­r JeanMarc Guillou gehört. Im Jänner wurde Camara kurz nach seinem 18. Geburtstag verpflicht­et. Beim FC Liefering kam er immerhin schon auf zehn Einsätze in Österreich­s

zweithöchs­ter Liga, in denen er durchaus zeigen konnte, dass er ein zumindest ähnlich großes Talent ist wie seine beiden Landsleute aus Mali, die in Salzburg fix zur ersten Elf gehören.

– Patson Daka (Vertrag bis 2022): Vor einem Jahr schoss der Stürmer aus Sambia mit seinem Tor gegen den FC Barcelona Salzburg ins YouthLeagu­e-Finale. Eigentlich sollte der 19-Jährige schon diese Saison regelmäßig für Salzburg spielen, doch es reichte für Afrikas Youth Player of the Year 2017 bisher nur zu sechs Kurzeinsät­zen – auch, weil ihm immer wieder muskuläre Probleme zu schaffen machten. Beim FC Liefering schoss er in 16 LigaPartie­n drei Treffer.

– Sékou Koïta (Vertrag bis 2022): Wie Daka zählt auch der 18-Jährige aus Mali zu den größten Stürmertal­enten Afrikas. Koïta, der sich schon vor eineinhalb Jahren entschiede­n hatte, im Jänner 2018 (Transfers von NichtEU-Spielern sind erst mit 18 erlaubt) nach Salzburg zu wechseln, wurde schon 2016 in die Top-Elf des Afrika-Cups in Ruanda gewählt. In Salzburg hatte Koïta bisher Pech: Wegen eines Syndesmose­risses konnte er seit Anfang März nicht mehr für den FC Liefering spielen.

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Mohamed Camara: Der Mittelfeld­spieler (li.) stammt aus Mali
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Patson Daka: Der Stürmer aus Sambia (r.) wartet auf den Durchbruch
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Romano Schmid: Der 18-Jährige (re.) kam von Sturm nach Salzburg
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Enock Mwepu: Der Mittelfeld­spieler aus Sambia hat schon in der Bundesliga sein großes Talent gezeigt

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