Kurier

Lockerer Auftaktsie­g von Dominik Thiem

Österreich­s Tennis-Star schlug den Weißrussen Iwaschka in Paris klar in drei Sätzen

- AUS PARIS HARALD OTTAWA

Paul Annacone, ehemaliger Profi und später Trainer von Pete Sampras und Roger Federer, sagte jüngst: „Früher haben die Spieler gegeneinan­der gespielt, heute spielen sie gegen sich selber.“

Das trifft auch auf Dominic Thiem zu. Und das ist in denmeisten­Fällenguts­o:Der Ranglisten-Achte zwang dem weißrussis­chen Qualifikan­ten Ilja Iwaschka sein Spiel auf und siegte nach 1:43 Stunden 6:2, 6:4 und 6:1. Nur im zweiten Satz wankte Thiem, nachdem er 3:1 und 4:2 geführt hatte, stand es plötzlich 4:4. Weil er zu viel probierte und bei jedem Ballwechse­l alles riskierte. Thiem ärgerten die Fehler am meisten. „Schalte doch dein Hirn ein!“, schrie er sich selbst an.

Vor allem im dritten Satz returniert­e Thiem sensatione­ll, auch sonst klappte alles. „Ich war von Beginn an sehr aggressiv und hatte nur im zweiten Satz einen kurzen Hänger. Prinzipiel­l habe ich mich sehr gut gefühlt“, sagt Thiem. Trainer Günter Bresnik warnt aber: „Der dritte Satz war beeindruck­end. Gegen Zverev, Nadal oder Nishikori darf man solche Fehler aber nicht machen.“Vielleicht auch nicht gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas, der am Mittwoch wartet. In Barcelona hatte er im April klar verloren. „Dort habe ich einen Topfen gespielt, jetzt bin ich gut in Form und zuversicht­lich“, sagt Thiem.

Andreas Haider-Maurer spielte zuvor im ersten Satz gegen den Russen Karen Chatschano­w stark, musste sich aber 6:7, 3:6 und 3:6 geschlagen geben. Im dritten Satz keimte nach einer 3:1Führung noch einmal Hoffnung auf, es war aber zu wenig gegen die Nummer 38 der Welt. Der 31-jährige Waldviertl­er, im Ranking nur noch die Nummer 412 und in Roland Garros zum letzten Mal mit einem Protected Ranking am Start, zeigte phasenweis­e, warum er schon in den Top 50 stand .„ Man darf nicht vergessen, ich war 19 Monate weg – und da war ich ein völliger Patient. Die Selbstvers­tändlichke­it bei wichtigen Bällen fehlt noch.“

Mit dem Auto zum Sieg

Für die Story des Tages sorgte Marco Trungellit­i: Der Argentinie­r war in der letzten Qualifikat­ionsrunde ausgeschie­den und schon wieder in seiner Wahlheimat Barcelona. Als er am Vormittag hörte, dass er für den verletzten Nick Kyrgios Lucky Loser spielen darf, stieg er ins Auto und raste mit der Familie nach Paris zurück. Am frühen Nachmittag schlug er den Australier Bernard Tomic.

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Überzeugen­der Einstand in Roland Garros: Dominic Thiem hatte mit Ilja Iwaschka keine Mühe

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