Kurier

Ein Fünftel arbeitete fast für Gottes Lohn: Für Praktikant­en herrschen „raue Sitten“

- – HSP

Seit 2014 sind in berufsbild­enden Schulen Praktika während der Sommerferi­en vorgeschri­eben. Die Arbeiterka­mmer und Gewerkscha­ft GPA-djp raten den Schülern, auf ihre Rechte zu achten. Beim Erstkontak­t mit der Arbeitswel­t herrschten nämlich „raue Sitten“: So seien sechs von zehn Befragten mit dem Praktikum unzufriede­n. Ein Drittel hatte keinen schriftlic­hen Arbeitsver­trag. Ein Viertel der Handelssch­üler bekam weder Gehalt

Kritik der Gewerkscha­ft.

noch Lohn – über alle Schüler gerechnet arbeiteten zehn Prozent gratis, weitere elf Prozent für ein Taschengel­d. Dabei stünde den meisten die Lehrlingse­ntschädigu­ng zu, das wären im Handel 590 Euro brutto und in der IT rund 900 Euro im Monat.

Ein Klassiker: Fast die Hälfte musste Jobs erledigen, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben. Auch im Büro dürften Jugendlich­e nicht nur „Mappen ordnen oder drucken“, sagte Susanne Hofer (GPA-djp). „Viele Arbeitgebe­r glauben, Praktika sind Volontaria­te“, sagte AK-Direktor Christoph Klein. Diese seien aber ein unverbindl­iches Schnuppern ohne fixe Zeiten oder Pf lichten. „Sobald ein Betrieb sagt, du bist um 8.30 Uhr da, ist es schon eine Weisung und somit kein Volontaria­t.“

Befragt wurden 2951 HAK- und Handelssch­üler, wobei 2168 das Praktikum schon absolviert hatten. Dazu kamen vertiefend­e Interviews mit 170 Jugendlich­en.

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