Firmen verbieten jetzt WhatsApp auf Diensthandy
Datenschutz. Adressen werden weitergegeben
Der deutsche Autozulieferer Continental untersagt seinen Mitarbeitern wegen Datenschutz-Bedenken ab sofort den Einsatz von Social-MediaApps wie WhatsApp und Snapchat auf Dienst-Handys. Dies gelte im weltweiten Unternehmensnetzwerk und betreffe mehr als 36.000 Mobiltelefone, teilte Continental am Dienstag in Hannover mit. Die Dienste griffen auf persönliche und damit potenziell vertrauliche Daten zu - beispielsweise Adressbucheinträge. Dabei gehe es um Daten unbeteiligter Dritter.
Continental kritisierte, die Anwendungen wälzten die Verantwortung auf die Nutzer ab. Um der Verordnung zu folgen, müssten WhatsApp-Nutzer von jeder Person im Adressbuch einzeln die Zustimmung zum Teilen ihrer Daten mit den Diensten einholen. Dies sei im Alltag „nicht ausreichend zuverlässig und damit praktisch untauglich“. Die Regelung zum Verbot der Messenger-Apps könne aber aufgehoben werden, wenn die Anbieter die unbedenkliche Nutzung „im Sinne des Datenschutzes schon in der Grundeinstellung“ermöglichten.
Andere Unternehmen in Deutschland handhaben es ähnlich. Die Deutsche Bank habe die Nutzung von SMS, WhatsApp und anderen Messenger-Diensten auf DienstHandys bereits seit Jänner 2017 untersagt, sagte ein Sprecher. Grund seien die weitreichenden Dokumentationspflichten für Banken. Auch die Commerzbank erklärte, WhatsApp sei für geschäftliche Kommunikation nicht zugelassen. Auch beim Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat man massive Sicherheitsbedenken. Im VWKonzern ist für den dienstlichen Gebrauch eine eigene Messenger-App im Einsatz.