Mehr Geld bringt nicht mehr Innovation: Österreich bei Forschung nur Mittelmaß
Forschungsrat. Österreichs Forschungsstrategie ist teuer, aber ineffizient. Ernüchternd fällt diesmal der Monitoring-Bericht des Forschungsrates (RFT) zur Umsetzung der 2011 beschlossenen Forschungsstrategie der Regierung aus. Demnach gibt es ein krasses Missverhältnis zu den eingesetzten Mitteln und den daraus generierten Ergebnissen.
So hat Österreich mit 3,15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zwar die zweithöchste Forschungsquote in der EU, schafft es aber nicht, in die Gruppe der führenden Innovationsländer vorzustoßen. Dieses für spätestens 2020 angepeilte Ziel werde bei weitem verfehlt, bestätigt der Bericht schon frühere Prognosen. Im European Innovation Scoreboard (EIS), der als Richtlinie für die Strategie gilt, hat sich Österreich von Rang 7 nicht verbessert, der Abstand zur Spitze ist sogar größer geworden. In anderen Rankings liegt Österreich meist nur im Mittelfeld.
Rückfall
Bei einer vom WIFO erstellten Leistungsüberprüfung für den RFT weist nicht einmal die Hälfte der überprüften Indikatoren eine Verbesserung auf. „Wir haben die richtigen Ziele formuliert, aber es fehlte der Wille zur Umsetzung, wir scheitern folglich aufgrund von Mutlosigkeit einerseits und Ineffizienz andererseits“, resümiert RFT-Vorsitzender Hannes Androsch. Laut RFTGeschäftsführer Ludovik Garzik ist die Strategie zu sehr auf das Erreichen der 3-ProzentQuote und das Generieren von Wissen ausgerichtet gewesen und zu wenig auf die Frage, wo denn dieses Wissen überhaupt verwendet werden kann, etwa um Produkte zu erzeugen. Der Bericht listet „Effizienzbarrieren“im Bildungs-, Gründungs-, Uni- und Förderungsbereich auf. Androsch appelliert an die Regierung, rasch eine Nachfolge-Strategie für die 2020er-Jahre zu beschließen und dabei mehr auf die Umsetzung zu achten.