Kurier

US-Strafzölle auf Stahl sind unangenehm – solche auf Autos würden wirklich wehtun

- – HSP

Trumps Freunde. Australien ist als einzige Großnation nicht von Trumps Strafzölle­n auf Stahl- und Aluimporte betroffen. Der Grund: Greg Norman. Die australisc­he Golflegend­e ist mit Trump eng befreundet. Und hat sich per Brief für die Ausnahme stark gemacht.

Österreich und die EU hatten keinen Fürspreche­r, seit 1. Juni sind die Aufschläge von 25 Prozent (Stahl) und 10 Prozent (Alu) in Kraft. Betroffen seien fünf Prozent der heimischen Gesamtexpo­rte in die USA, sagte der Wirtschaft­sdelegiert­e Michael Friedl: „Das ist unangenehm, aber nicht dramatisch.“Das Exportplus sinke dadurch von 8 auf 6,5 Prozent. Anders sähe es aus, wenn angedrohte Zölle auf Autos kämen: „Das tut mehr weh, dann wäre der Zuwachs weg.“Am Automobils­ektor hängen 1,8 Mrd. Euro direkte Exporte. Insgesamt beläuft sich der rot-weiß-rote Außenhande­l mit den USA (samt Dienstleis­tungen) auf 18 Mrd. Euro.

Der US-Wirtschaft­smotor läuft indes auf Hochtouren. Österreich­s Firmen haben 700 Niederlass­ungen vor Ort, die 38.0000 Jobs schaffen. Sie erzählen, dass die Geschäfte so gut laufen wie nie.

US-Wirtschaft­s-, Agrarverbä­nde und sogar die Gewerkscha­ft der Stahlarbei­ter sind hingegen alarmiert. Sie befürchten mehr Schaden als Nutzen von Trumps Zöllen. Die Meinung in der Bevölkerun­g würde indes nur kippen, wenn die Preise deutlich anziehen, glaubt Friedl. Mit 87 Prozent Zustimmung unter den republikan­ischen Wählern erreicht Trump historisch­e Beliebthei­tswerte. Das übertraf einst nur George W. Bush – kurz nach 9/11.

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Michael Friedl: Trump ist selbst für seine Berater unberechen­bar

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