Sudern über die Hitze in den Öffis
Wien. Nur jeder zweite U-Bahn-Waggon ist klimatisiert
Während die Menschen im Süden Österreichs nach heftigen Unwettern Schlamm aus ihren Häusern schaufeln
(siehe Bericht oben), tut der Wiener das, was er am besten kann: Sudern.
„Oida. Da gehst dei ganzes Leben lang hackln und dann fahrst mit der U-Bahn ham und glaubst, du stirbst beim Schwitzen“, sagt ein Mann, als er Dienstagnachmittag bei der Station Rathaus in die U2 einsteigt. „I dawisch immer die oiden Garnituren.“
Tatsächlich sind nicht alle U-Bahn-Waggons in Wien klimatisiert – aktuell ist es nur jeder zweite. Laut Wiener Linien liegt das daran, dass vor allem die älteren U-BahnGarnituren nicht klimatisiert sind. „Wegschmeißen können wir die aber auch nicht“, sagt eine Sprecherin. Auch die alten Waggons haben eine erwartete Lebensdauer von immerhin 30 bis 40 Jahren.
Auch, dass sich viele Wiener vor allem über die Hitze in der U6 beschweren, ist den Wiener Linien bekannt. „Bei der U6 kommt dazu, dass der größte Streckenanteil oberirdisch verläuft“, sagt die Sprecherin. Außerdem würden auch andere Faktoren in Sachen U-Bahn-Hitze eine Rolle spielen: „Es kommt ja auch darauf an, wie viele Menschen in der U-Bahn sind und ob sie zum Beispiel die Fenster öffnen“, sagt die Sprecherin. In diesem Fall könne die Klimaanlage nicht die volle Leistung erbringen. Seit dem Jahr 2005 werden jedenfalls nur noch klimatisierte U-Bahn-Züge angeschafft.
Bei den Wiener Straßenbahnen ist der Anteil gekühlter Waggons noch geringer als bei der U-Bahn: Er liegt bei etwa einem Drittel. Nur bei den Bussen sind bereits alle, die auf den Straßen unterwegs sind, auch klimatisiert.
Vorerst dürfte es in Wien übrigens heiß bleiben. Nur vereinzelt sollen Gewitter für etwas Abkühlung sorgen.