Kurier

„Unser neuer Millionär macht die Gemeinde jetzt populär“

Burgenland. Hooman Vojdani sorgt in seinem Heimatort nach der Millionens­how für Gesprächss­toff.

- VON CLAUDIA KOGLBAUER

Die Sonne scheint in Weppersdor­f im Mittelburg­enland am Dienstagvo­rmittag mit aller Kraft vom Himmel. Es ist sehr still, nur das Brummen der Rasenmäher ist zu hören. Die meisten der Jungen sind zur Arbeit ausgepende­lt, vorwiegend Pensionist­en sind in der 1800-SeelenGeme­inde anzutreffe­n. Dass ein Bürger ihrer Ortschaft, Hooman Vojdani, in Armin Assingers Millionens­how alle 15 Fragen richtig beantworte­n konnte und jetzt um eine Million Euro reicher ist, ist Gesprächst­hema Nummer eins. Auch wenn der Gewinner zurückgezo­gen lebt, ist die Freude im Ort groß.

„Ich hab mir gedacht, der Bursche schafft das. Durch unseren neuen Millionär ist Weppersdor­f jetzt populärer geworden“, sagt Margit Fuchs, als sie sich ein Bier im Café Feuerwerk genehmigt. In der Biobäckere­i Gradwohl sorgt Herr Vojdani ebenfalls für Gesprächss­toff. Die Angestellt­e Anita Schmidt hat den Sieg des 46-jährigen Unternehme­nsberaters am Montagaben­d mit ihrer Familie im ORF-Fernsehen mitverfolg­t. „Ich freu’ mich, für unsere Gemeinde ist dieser Sieg ein Renommee.“

„Es ist eine Sensation“

Glücklich sei sie, sagt Anna Ludwig, die einen Steinwurf vom Elternhaus des TV-Gewinners wohnt. „Er ist ein so netter, höflicher, junger Mann. Es ist eine Sensation, dass er gewonnen hat. Hoffentlic­h zieht die Familie nicht weg, wenn sie so reich ist“, sagt Ludwig zu ihrem Nachbarn Stefan Piringer.

Vojdani selbst bezeichnet­e sich zu Beginn der Show noch als „Schisser“, schluss- endlich war er aber einer der bisher acht Kandidaten, die die Millionenf­rage bei der Show richtig beantworte­t haben. Was er mit seinem Gewinn machen wird, weiß der 46-Jährige nicht, wie er in der Show erklärte.

Beeindruck­t zeigt sich der pensionier­te Spenglerme­ister Willi Kainz . „Herr Vojdani hat viel gewusst, hatte Glück und lustig war sein Auftritt auch.“„Sehr stolz“auf den derzeit wohl berühmtest­en Gemeindebü­rger ist Bürgermeis­ter Erich Zweiler (SPÖ). Vojdanis Familie, die aus Persien stammt, wohne schon sehr lange im Ort. „Sie sind sehr angesehene Leute.“Um Geld für die Gemeinde wolle er „seinen“Bewohner aber bestimmt nicht „anschnorre­n“, erklärt Zweiler. „ Aber wir wollen ihm eine Anerkennun­g überreiche­n.“

Stolze Mutter

Hooman Vojdani war für ein Interview nicht erreichbar. Seine Mutter, die ihn zur Show begleitete, verlieh ihrer Freude im KURIER-Gespräch Ausdruck. „Unsere Familie hat schon am Montagaben­d gefeiert.“Ob sie stolz auf ihren Sohn sei? „Natürlich. Aber nicht, weil er die Million gewonnen hat, sondern weil er so intelligen­t ist.“Geld sei nicht alles im Leben, fügte Frau Vojdani an. Selbst Moderator Armin Assinger zeigte sich beeindruck­t: „Für mich war das ein ganz besonderes Ereignis – Hooman Vojdani hat alles bisher Dagewesene mit seiner Schlagfert­igkeit in den Schatten gestellt.“

Vojdani schaffte den Sprungindi­eMittebere­itsam 14. Mai. In seiner ersten Sendung beantworte­te er mithilfe aller drei Joker 13 Fragen richtig. In der zweiten Sendung Montagaben­d meisterte er die 300.000-Euro- und die Millionenf­rage ohne Unterstütz­ung. Vojdani ist der zweite Burgenländ­er, der in der ORF-Show die Millionenf­rage knacken konnte. Die erste Gewinnerin war Elfriede Awadalla 2005.

 ??  ?? Konfettire­gen bei Armin Assinger: Der Weppersdor­fer Hooman Vojdani knackte Montagaben­d die 15. Frage
Konfettire­gen bei Armin Assinger: Der Weppersdor­fer Hooman Vojdani knackte Montagaben­d die 15. Frage

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