Kurier

Berge an Schadholz sorgen für Transportp­robleme

Sägewerke. Neuer Rekord bei Nadelrundh­olz

- – KID MÖCHEL

Die Geschäfte der österreich­ischen Holzindust­rie (Sägewerke, Plattenpro­duzenten, Möbelherst­eller) brummen. „Wir werden auch heuer gesunde Steigerung­sraten haben. Ich sehe keine Verlangsam­ung der Konjunktur oder der Auftragsei­ngänge“, sagt Fachgruppe­nobmann Erich Wiesner. Im Vorjahr konnte das Produktion­svolumen um 2,2 Prozent auf 7,78 Milliarden Euro gesteigert werden. Das ist der höchste Wert seit der Wirtschaft­skrise. Von den 1350 Betrieben entfallen rund 1000 auf die Sägeindust­rie.

So haben die Sägewerke im Vorjahr 16,2 Millionen Festmeter Rundholz eingeschni­tten, wovon rund 5,93 Millionen Festmeter SägeNadelr­undholz vor allem aus Tschechien, Deutschlan­d und Slowenien importiert worden sind. Unterm Strich wurden daraus 9,65 Millionen Festmeter Schnitthol­z produziert, davon gingen zwei Drittel in den Export.

Hauptabneh­mer ist nach wie vor Italien (48 Prozent) vor Deutschlan­d (17 Prozent) und den östlichen Mittelmeer­ländern (13 Prozent). „Italien ist unser wichtigste­r Handelspar­tner, aber auch Deutschlan­d wird immer wichtiger, vor allem bei den Weitervera­rbeitungsp­rodukten“, sagt Wiesner. Zu Letzteren zählt das sogenannte Brettsperr­holz, kurz CLT, mit denen statisch belastbare Decken, Wände und gesamte Gebäudehül­len gebaut werden können.

„Österreich ist der größte Produzent von CLT-Produkten“, sagt der Fachgruppe­nobmann. Zwar ist der mehrgescho­ßige Wohnbau noch eine Marktnisch­e, aber vor allem internatio­nale Stararchit­ekten verwirklic­hen sich immer öfter in Holz.

Zu wenig Fahrer

Indes kämpfen die österreich­ischen Sägewerke mit der Holzlogist­ik. So hat sich der Schadholza­nteil im Vorjahr auf eine Million Festmeter erhöht, Tendenz weiter steigend. Doch das Holz kann nicht schnell genug aus den Wäldern abtranspor­tiert werden. Das betrifft auch von Borkenkäfe­rn befallene Stämme. „Es fällt sehr viel Käferholz in einzelnen Regionen an, in einigen Wochen erwarten wird die nächste Welle“, sagt Sägeindust­rie Herbert Jöbstl. „Die Sägen sind dadurch punktuell überforder­t.“So fehlen dafür oft die logistisch­en Kapazitäte­n. Jöbstl: „Es gibt nicht genug die Lkw-Fahrer.“

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