Kurier

Miss America: Eine Geschichte voller Skandale

Umstritten. Das Posieren in Bademode wurde dem Bewerb schon einmal zum Verhängnis

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Der erste Schönheits­wettbewerb fand 1888 im belgischen Kurort Spa statt: 21 der 350 Bewerberin­nen wurden im Finale von einer ausschließ­lich männlichen Jury begutachte­t – der Titel und 5000 belgische Francs gingen an die 18-jährige Bertha Soucaret aus Guadeloupe.

Seitdem werden überall auf der Welt „Missen“bzw. „Mister“gekürt. Die Wahl zur Miss America wurde erstmals im September 1921 in Atlantic City abgehalten, auch, um Touristen nach dem Labor Day in der Stadt zu halten. Schon damals war der Auftritt im Badeanzug der Höhepunkt der Show. Für den ersten Skandal sorgte 1951 Siegerin Yolande Betbeze – weil sie sich weigerte, im Badeanzug zu posieren, sprang der Hauptspons­or ab und gründete zwei eigene Bewerbe: die Wahl zur Miss USA und jene zur Miss World, heute Konkurrent­en von Miss America.

Erst in den Vierzigerj­ahren wurde die berüchtigt­e „Rule 7“abgeschaff­t, die besagte, dass Teilnehmer­innen zur Miss-America-Wahl „von guter Gesundheit und der weißen Rasse zugehörig“sein müssten. Es dauerte weitere drei Jahrzehnte, bis sich schwarze Amerikaner­innen der Wahl stellten. In dieser Zeit geriet der Wettbewerb zunehmend in die Kritik von Frauenrech­tlerinnen.

Seit 1954 wird die Show landesweit im Fernsehen übertragen, in den Sechzigern erreichte sie den Höhepunkt ihrer Popularitä­t. Weil die Zahl der Zuseher 2005 erstmals die Marke von zehn Millionen unterschri­tt, beschloss ABC, den Bewerb aus dem Programm zu nehmen.

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Revoluzzer­in der ersten Stunde: Miss America Yolande Betbeze

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