Schwerstarbeit beim Putzen des Internets von Porno und Gewalt
Doku. Für die professionelle Content-Putzbrigade im Internet sind Einblicke in menschliche Befindlichkeiten seelenzermürbende Schwerstarbeit: Im Dienst von Twitter, Facebook und Google sollen sie Hasspostings, Pädophilie, Pornos und Gewaltvideos eliminieren. Zigtausende Fotos und Videos pro Arbeitstag. Was ist politische Meinungsäußerung, was Hetze? Was ist Kunst, was Satire, was Pornografie? Wie sollen die Giganten Google & Co mit den Zensur-Forderungen autoritärer Regime umgehen? Für diese Entscheidungen haben die sogenannten „Cleaner“nur Sekunden Zeit. Die Internetkonzerne behaupten, sie würden Armeen von Spezialisten beschäftigen, die für Moral und Sicherheit im Cyberspace sorgen. In Wahrheit sind es aber schlecht bezahlte Jobs, die in Billiglohnländer „ausgesourct“wurden.
Drastisch
„Cleaners“führt drastisch vor Augen, wie in Manila „Content Moderatoren“in Zehn-Stunden-Schichten Abertausende Bilder und Videos löschen, die man uns „normalen Usern“nicht zumuten will: Enthauptungen, Vergewaltigungen, Morde, Bombenexplosionen. Nach monatelanger Recherche konnten die Filmemacher Hans Block und Moritz Riesewieck zu einer Handvoll dieser Arbeiter eine Beziehung auf bauen und mit ihrer Hilfe – trotz Maulkorbparagrafen in ihren Verträgen – einen verstörenden Blick in die dunklen Seiten des Netzes riskieren, der die Menschen, die uns schützen sollen, innerlich auffrisst.