ORF: Kooperieren, aber nicht teilen
„Austria Player“. Wrabetz will gemeinsames Tor zu heimischen Medien
Eine der wohl wichtigsten Fragen in der aktuellen medienpolitischen Debatte: Gebühren – ja oder nein? Der
müsse sich auf jeden Fall so aufstellen, dass er in einem Jahr eine theoretische Volksabstimmung gewinnen könne, meint Generaldirektor Alexander Wrabetz. Und das soll unter anderem durch eine neue Online-Strategie gewährleistet werden, die an das moderne Mediennutzungsverhalten angepasst ist – sprich: Streaming.
Wrabetz will die „TVthek“, in der aktuell die Sendungen des Öffentlichrechtlichen sieben Tage ab Ausstrahlung online abrufbar sind, zu einem „ORF-Player“
weiterentwickeln. Dieser soll noch im laufenden Jahr realisiert werden. Aktuell hat die „TVthek“eine Wochenreichweite von 8 %, der neue Player soll in fünf Jahren 90 % erreichen. Um dieses Ziel zu verwirklichen, seien jedoch rechtliche Anpassungen nötig: Wrabetz fordert etwa einen Wegfall der 7-Tage-Beschränkung und eine Ausweitung auf einen Monat. Auch „online only“-Produktion müsse künftig erlaubt sein.
Der „ORF-Player“könne in weiterer Folge zum „Austria Player“ausgebaut werden – ein „gemeinsames Tor zu österreichischen Medieninhalten“in Kooperation mit kommerziellen Anbietern. Von der Forderung, den Privatsendern eigene Produktionen zur Verfügung zu stellen
rechts), hält Wrabetz hingegen wenig.
Der Generaldirektor hat dafür einen anderen Vorschlag – mit dem auch dem Abfluss von Werbegeldern aus dem österreichischen Markt entgegengetreten werden soll. Entsprechend des Entwurfs für die neue EUMediendienst-Richtlinie sollen Streaming-Dienste einen gewissen Prozentsatz ihrer Einnahmen in einen „nationalen Produktions- und Förderfonds“einzahlen. Diese Regelung solle auch auf Werbefenster im linearen Fernsehen ausgeweitet werden. Rund 100 Millionen Euro sollen so jährlich für die Privaten zusammenkommen.