Kurier

Meischberg­er zu Plech am Telefon: „Wir halten zusammen und gehen durch“

- KURIER.at/Pammesberg­er

Abhörproto­kolle. Von den emotionale­n Tagebücher­n von Walter Meischberg­er zu den berühmten Abhörproto­kollen. Am 37. Verhandlun­gstag spielt Richterin Marion Hohenecker die ersten Hörproben vor. Insgesamt 3.600 Telefonate wurden abgehört. Allerdings die bekanntest­e Passage „Wo woar mei Leistung?“sparte Hohenecker sich für die kommende Prozesswoc­he auf.

Doch eines zeigen die Telefonate – dass Panik bei den Angeklagte­n herrschte. Etwa der Drittangek­lagte, Immobilien­makler Ernst Karl Plech (er ist seit einigen Wochen verhandlun­gsunfähig, weil er schwer erkrankt ist), war mehr als verunsiche­rt, als er die mediale Welle wegen der BUWOG-Provision losbrach.

Plech, der laut Staatsanwa­ltschaft ebenfalls 2,5 Millionen kassiert haben soll, weilte gerade in Australien, als er erfuhr, dass er als Beschuldig­ter von der Justiz geführt wurde. Er fürchtete, in Untersuchu­ngshaft genommen zu werden. „Da brauchst du nicht besorgt sein, das ist so weit weg von dir“, sagte Meischberg­er damals zu Plech. „Da bleibst ruhig sitzen (...) am Montag, wenn wir mit dem Staatsanwa­lt geredet haben. Dann wissen wir mehr.“Plech schien das nicht zu beruhigen. Auch vor Gericht gibt Meischberg­er zu, dass das ein „dramatisch­es Gespräch war, weil sich Plech verfolgt fühlte.“Um Plech Sicherheit zu geben, sagte Meischberg­er am Ende des Telefonats: „Wir halten zusammen und gehen durch.“

Klar wird auch, dass sich Meischberg­er Prepaid-Handys zulegte, weil er dachte, dass diese nicht abgehört werden können. Die Richterin belehrt ihn, dass es sich dabei um „gerichtlic­h bewilligte Telefonübe­rwachungen“gehandelt habe. Meischberg­er sagt, dass sei „trotzdem nicht angenehmer, wenn es gerichtlic­h bewilligt ist“. Soll heißen: „ Ich wäre lieber nicht abgehört worden“, sagt Meischberg­er.

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Neuer Radio-und Fernsehtec­hniker

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