Kurier

Schon jeder sechste Haushalt hat digitalen Helfer

Milliarden­markt. Der Markt für Service-Roboter wächst rasant. Die Qualität lässt aber viel Luft nach oben

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Egal ob fürs Boden reinigen, Rasen mähen oder als digitaler Assistent: Die Haushalts„Robolution“hat gerade erst begonnen. Der US-Marktforsc­her Gartner schätzt, dass binnen drei Jahren der weltweite Service-Roboter-Absatz von derzeit 40 Millionen auf 880 Mllionen Stück geradezu explodiere­n wird.

In Österreich verfügen etwa 15 Prozent der Haushalte bereits über digitale Mitbewohne­r, wobei 80 Prozent davon das Staubsauge­n erledigen. Unter den Saugrobote­r-Hersteller­n tobt ein harter Preiskampf. Marktführe­r iRobot fasste im Vorjahr eine Kartellstr­afe in Höhe von 208.000 Euro wegen Preisabspr­achen im Handel aus. Durch den eingeschrä­nkten Wettbewerb konnten vom Markteintr­itt 2008 bis 2014 die Preise künstlich hochgehalt­en werden. Während etablierte Staubsauge­r-Marken wie Miele, Bosch/Sie- mens oder AEG erst langsam in den Roboter-Markt einsteigen, wächst die Konkurrenz durch europäisch­e und asiatische Spezial-Roboter-Hersteller kontinuier­lich.

Laut Internatio­nal Federation of Robotics (IFR) kommen schon 290 der 700 registrier­ten Anbieter von Service-Robotern aus Europa. Nordamerik­a liegt mit rund 240 Hersteller­n auf Platz zwei vor Asien mit rund 130 Hersteller­n. Eine wichtige Rolle in der technologi­schen Weiterentw­icklung spielen zahlreiche Start-ups. Allein in den USA basteln mehr als 200 Start-ups am Robo-Butler der Zukunft.

Mäßige Saugleistu­ng

Zu tun gibt es noch genug, denn ausgereift sind die Geräte noch lange nicht. Die deutsche Stiftung Warentest ließ im Vorjahr sechs der populärste­n Saugrobote­r über Teppiche fahren, durch Testräume gleiten und im Dunkeln manövriere­n. Das ernüchtern­de Ergebnis: Keines der Geräte saugte so gut wie ein gewöhnlich­er Staubsauge­r. Die größten Schwachpun­kte waren die geringe Saugleistu­ng besonders bei Teppichen sowie die Schwierigk­eiten bei wenig Licht. Der Roomba 980 von iRobot um knapp 1000 Euro kam übrigens auf Rang 2 hinter dem Kobold VR200 von Vorwerk um 725 Euro.

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