Kurier

Stimmen der Auslandstü­rken diesmal besonders wichtig

- –WF

Rennen könnte knapp werden. Mit seinem Überraschu­ngscoup, die türkischen Parlaments­und Präsidents­chaftswahl­en auf den 24. Juni vorzuverle­gen, wollte Staatschef Erdoğan den noch spürbaren Rückenwind der Wirtschaft ausnutzen und mit einem Sieg seine Macht zumindest für die kommenden fünf Jahre sichern. Das scheint nun aber nicht mehr so klar.

Scheiterte er in der ersten Runde an der 50-ProzentHür­de, müsste er in die Stichwahl am 8. Juli. Wenn sich dann die Opposition geschlosse­n gegen Erdoğan verbündete, wäre eine Niederlage des Präsidente­n durchaus möglich, meinen Beobachter. Deswegen könnten im ersten Anlauf die Stimmen der Auslandstü­rken von entscheide­nder Bedeutung sein.

Denn in den europäisch­en Ländern mit den meisten türkischen Migranten (siehe Grafik) hat Erdoğan eine treue Gefolgscha­ft. Bei dem Verfassung­sreferendu­m des Vorjahres, das einer Abstimmung über die Politik des Staatschef­s glich, votierten in Deutschlan­d 63 Prozent, in Frankreich 65, in den Niederland­en 71 und in Belgien 75 Prozent mit Ja. In Österreich waren es ebenfalls fast drei Viertel (73 Prozent). In der Türkei schaffte es der Präsident trotz eines medialen Trommelfeu­ers gerade einmal auf knapp über 51 Prozent. In den Städten Istanbul, Ankara und Izmir überwogen gar die Nein-Stimmen

Newspapers in German

Newspapers from Austria