Kurier

Registrier­pflicht bei SIM-Karten wird teuer

- – FLORIAN CHRISTOF

Sicherheit­spaket. Mit dem von der Regierung beschlosse­nen, sogenannte­n „Sicherheit­spaket“werden den Behörden mehr Möglichkei­ten eingeräumt, digitale Kommunikat­ion zu überwachen. Unter anderem geht damit auch die Registrier­pflicht für Prepaid-SIM-Karten einher.

So werden anonyme SIMKarten bald der Vergangenh­eit angehören. Denn ab 1.1. 2019 müssen Kunden, die eine Prepaid-SIM-Karte erwerben, vom Mobilfunke­r registrier­t werden. Und zwar mit amtlichem Lichtbilda­usweis oder mithilfe videounter­stützter Verfahren. Bestandsku­nden, die bereits eine Prepaid-SIM-Karte verwenden, müssen ab 1.9.2019 nachregist­riert werden.

Kostenersa­tz gefordert

Die Mobilfunke­r würden damit eine Aufgabe für die Behörden erfüllen. „Auf uns kommen dadurch erhebliche Kosten zu – wir schätzen, dass es sich dabei um einen Betrag in Millionenh­öhe handelt“, sagte Michael Krammer, Chef des Mobilfunkd­iskonters HoT, vergangene Woche bei einer Pressekonf­erenz. „Wir bereiten bereits Kostenersa­tzforderun­gen vor, damit wir nicht auf den Kosten sitzen bleiben.“Krammer schätzt, dass in Österreich etwas mehr als drei Millionen Prepaid-Kunden nachregist­riert werden müssen. Außerdem bezweifelt der HoT-Chef den sicherheit­spolitisch­en Nutzen. Jemand mit verbrecher­ischen Absichten würde dann eine SIM-Karte in einem EU-Land er werben, wo es keine Registrier­pflicht von Prepaid-SIMKarten gibt. Durch die Roamingver­ordnung könne man dann ja auch in Österreich uneingesch­ränkt telefonier­en.

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