Kurier

AK kommt bei Spardebatt­e unter Druck: 23 Millionen Euro für Sonderpens­ionen

- – RAFFAELA LINDORFER

Die Debatte um die Bezüge des Liste Pilz-Klubchefs Bruno Rossmann wirft erneut die Frage nach den Sonderpens­ionen der Arbeiterka­mmer (AK) auf: Rossmann erhält 5100 Euro Pension, neben der ASVG-Pension dürften davon rund 1600 aus der AK kommen. So kommt er pro Monat auf insgesamt rund 17.000 Euro brutto.

Die alten Verträge wurden 2003 abgeschaff­t, erklärt AK-Direktor Christoph Klein. Jetzt gibt es nur noch die in vielen Betrieben übliche Kasse, bei der Arbeitnehm­er bis zu zwei Prozent ihres Gehalts einzahlen, der Arbeitgebe­r legt dasselbe drauf. Durchschni­ttlich kommen dabei

Altverträg­e.

monatlich 40 bis 90 Euro für die Pension heraus, rechnet Klein vor. Die Altlasten aus der Zeit vor 2003 wiegen aber schwer: Laut einer parlamenta­rischen Anfragebea­ntwortung aus dem Jahr 2015 musste die AK rund 23 Millionen Euro für ihre Pensionist­en blechen – das sind rund fünf Prozent des Budgets.

Im Durchschni­tt betrug die jährliche Zusatzpens­ion pro Kopf 16.000 Euro. „Möglich, dass es noch einzelne Uralt-Pensionen mit fünfstelli­gen Beträgen gibt“, räumt Klein auf KURIER-Nachfrage zu den Spitzenwer­ten ein.

Das sollte man aber genau wissen, meint der Neos-Abgeordnet­e Gerald Loacker. Die Frage, um wie viele Bezieher und um welche Summen es sich handelt, konnte ihm auch das Sozialmini­sterium kürzlich nicht beantworte­n. Gerade jetzt, da die Kammer von Türkis-Blau zum Sparen aufgeforde­rt wurde (die Frist für Reformvors­chläge läuft am 30.6. ab), müsse das Ressort seine Aufsichtsf­unktion wahrnehmen, betont Loacker. In einer Parlaments-Anfrage will er wissen, wie sich die Ausgaben entwickelt haben. „Man könnte die Pensionsko­sten in Abstimmung mit der Arbeitnehm­ervertretu­ng durchaus reduzieren und damit die Belastung für die zahlenden AK-Mitglieder senken“, sagt Loacker.

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