Strabag darf Deripaska keine Dividende auszahlen
Wegen US-Sanktionen. Es geht um 37 Mio. Euro
Keine guten Nachrichten gibt es kurz vor dem WM-Auftakt für den russischen Oligarchen Oleg Deripaska. Der StrabagGroßaktionär, der 25,9 Prozent am österreichischen Baukonzern hält, wird fürs Geschäftsjahr 2017 keine Dividende erhalten. Die voraussichtlich 37 Millionen Euro werden zwar nicht gestrichen, aber einbehalten – sie werden von der Strabag als Verbindlichkeit ausgewiesen.
Der Grund sind die USSanktionen: Die zuständige Behörde im US-Finanzministerium, das „Office of Foreign Assets Control“(OFAC), hatte Deripaska Anfang April auf die Sanktionenliste gesetzt. Damit ist auch dessen Finanzvehikel Rasperia Trading Limited betroffen. „Die Auszahlung von Dividenden würde die Strabag SE dem Risiko aussetzen, selbst mit Sanktionen belegt zu werden“, teilte der Baukonzern am Dienstagabend mit.
Um den Vorgaben zu entsprechen, muss die Strabag ihr Zahlungsprocedere umstellen. Für die übrigen Aktionäre soll sich aber de facto nichts ändern. Statt wie sonst über die OeKB CSD auszuzahlen werde die Dividende über die Raiffeisen Centrobank als Zahlstelle mit den Aktionären verrechnet. Nicht betroffene Aktionäre beziehungsweise deren Depotbanken könnten die Auszahlung der Dividenden also „mit geringem praktischen Mehraufwand“bewirken. Bisher hatte es geheißen, die USSanktionen hätten keine Auswirkungen für die Strabag.
Auch Rusal betroffen
Für Deripaska ist es nicht das einzige Unheil: Auch mit dem russischen Rohstoffkonzern Norilsk Nickel gibt es Brösel. Dort würde im August die Dividende an den AluminiumRiesen Rusal fällig, der 27,8 Prozent der Anteile hält. Rusal gehört über die Zwischengesellschaft En+ ebenfalls zum Deripaska-Imperium . Bis 23. Oktober müssten zudem USKunden alle Beziehungen zu Rusal kappen. Deripaska soll zugestimmt haben, seine Anteile zu parken, wenn OFAC im Gegenzug Rusal von der Sanktionenliste streicht.