Kurier

Unwetter forderten ein Todesopfer

Naturkatas­trophen. Mann in Graz von Baum erschlagen / Südliches NÖ zum Katastroph­engebiet erklärt

- VON PATRICK WAMMERL UND KEVIN KADA

Eine dramatisch­e Wetterumst­ellung hat am Dienstag in weiten Teilen Österreich­s nicht nur für verheerend­e Unwetter gesorgt, sondern auch ein Todesopfer gefordert. In Graz hat ein schweres Unwetter Dienstagab­end imStadtpar­keinenBaum­entwurzelt. Ein Mann wurde von dem Baum erschlagen. 14.000 Haushalte in der Steiermark waren ohne Strom. Bei Lieboch südwestlic­h von Graz hat sich am Nachmittag sogar ein Tornado gebildet.

Die Schlechtwe­tterfront mit Starkregen, Hagel, Windböen bis zu 120 km/h und mehr als 10.000 gemessenen Blitzen hat für Einsätze von Vorarlberg bis zum Neusiedler­see geführt. Nach den heftigen Unwettern in der Vorwoche hat es wieder die krisengebe­utelten Regionen in der Steiermark und dem südlichen Niederöste­rreich getroffen. „Dieses Mal noch viel heftiger als in den letzten Wochen“, erklärt NÖFeuerweh­rsprecher Franz Resperger.

Der Bezirk Neunkirche­n musste Dienstagna­chmittag zum Katastroph­engebiet erklärt werden. An 150 verschiede­nen Einsatzste­llen hatten 60 Feuerwehre­n mit mehr als 600 Mann gegen Überflutun­gen und Vermurunge­n zu kämpfen. Im Wechselgeb­iet waren verschiede­ne Ortschafte­n sogar von der Außenwelt abgeschnit­ten. Die Feuerwehr musste gemeinsam mit dem Roten Kreuz ältere Bewohner aus ihren vermurten Häusern befreien. Dabei ist ein Rettungswa­gen mit einem gebrechlic­hen Patienten in eine Mure gekommen. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Straßen und Häuser wurden teilweise bis in Hüfthöhe überschwem­mt. Kleine Bäche verwandelt­en sich in reißende Flüsse. In Enzenreith bei Gloggnitz wurde eine Brücke von den Wassermass­en weggerisse­n. Da durch anhaltende Regenfälle eine weitere Zuspitzung in den Nachtstund­en erwartet wurde, wurde auch das Rote Kreuz in Alarmberei­tschaft versetzt. Doppelt so viele Notärzte wie üblich standen die Nacht über bereit.

Notquartie­re

Die Behörde beauftragt­e die Rettungsma­nnschaften damit, die Opfer des Hochwasser­s mit dem Notwendigs­ten zu versorgen. Viele Betroffene verloren in den überflutet­en Häusern ihr gesamtes Hab und Gut. In vier Gemein- den wurden Notquartie­re für die Evakuierte­n eingericht­et. Zudem wurden 1000 Liter Getränke, 500 Würstel, 700 Semmeln, 15 Kilo Äpfel und 300 Müsliriege­l bereit gestellt. Der zuständige Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) versprach rasche finanziell­e Unterstütz­ung für die Opfer aus dem Katastroph­enfonds.

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In mehreren Bundesländ­ern waren die Feuerwehre­n am Dienstag im Dauereinsa­tz. Besonders stark betroffen waren Niederöste­rreich (links u. rechts oben) oder auch die Steiermark (rechts unten)
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