Aquarius sorgt fur massiven Streit zwischen Paris und Rom
Botschafter wurde einbestellt.
Die Weigerung der italienischen Regierung, das Flüchtlingsschiff Aquarius anlegen zu lassen, sorgte für einen Eklat mit Frankreich: „Italiens Verhalten ist zum Kotzen“, tönte Gabriel Attal, der Sprecher der Partei des französischen Präsidenten, ebendieser warf Italien „Zynismus und Verantwortungslosigkeit“vor. Am Mittwoch bestellten die Italiener den französischen Botschafter ins Außenamt in Rom ein – höchst ungewöhnlich zwischen zwei EU-Staaten.
„Unsere Geschichte der Solidarität verdient nicht, von Mitgliedern der französischen Regierung heruntergemacht zu werden, und ich hoffe, dass die französische Regierung so schnell wie möglich eine Entschuldigung vorlegt“, forderte der italienische Innenminister und Vizepremier Matteo Salvini. Der Rechtspopulist drohte außerdem, das geplante Treffen zwischen Premier Giuseppe Conte und Emmanuel Macron am Freitag abzusagen.
Die Antwort aus dem Außenamt in Paris kam schnell: „Wir sind uns der Belastung bewusst, die der Migrationsdruck für Italien bedeutet. Wir sind dem Dialog und der Zusammenarbeit verbunden, die wir zu diesen Themen mit Rom haben.“
Die in Italien abgewiesene Aquarius wird indes voraussichtlich am Samstag im spanischen Valencia anlegen.