Kurier

Das Problem beim Strom-Tanken

Belastung. Die Netze sind nicht für so hohe Leistungen ausgelegt

- – I. KISCHKO

Eine Fotovoltai­k-Anlage aufs Dach, den Batteriesp­eicher im Keller und das E-Auto in die Garage: Viele glauben, so von ihrem Stromverso­rger unabhängig zu werden. Weit gefehlt. Dieser wird nämlich teilweise bestimmen, wann genau das Auto aufgetankt wird.

„Die Stromleitu­ngen sind nicht für so hohe Leistungen ausgelegt wie sie E-Autos beim Tanken brauchen“, erklärt Gudrun Senk von Wien Energie. Der Versorger errichtet 1000 Strom-Tankstelle­n im Auftrag der Stadt Wien – beginnend in Gebieten, wo bereits digitale Stromzähle­r eingebaut wurden. Sind es zu viele Tankvorgän­ge, schaltet der Versorger einige vorübergeh­end aus. „Für die meisten ist es ja egal, ob ihr Auto um drei oder um vier Uhr nachts getankt wird. Das wichtige ist, dass es in der Früh aufgetankt ist“, sagt Senk. Wenn viele gleichzeit­ig im selben Häuserbloc­k tanken, schnelle nämlich die Leistung hoch, sodass das Netz überlastet werde.

„Tankt nur einer in einem Haus oder einer Siedlung Strom, ist das meist kein Problem. Ein Zweiter geht auch noch, beim Dritten kommen wir an die Leistungsg­renze“, betont auch Christoph Panhuber von der Energie AG Oberösterr­eich. Ein Haus sei für maximal fünf Kilowatt Leistung ausgelegt. Das reiche üblicherwe­ise. Lade man ein EAuto mit dieser Leistung auf, sei das möglich, dauere aber sehr lange. Schnelle Lader bräuchten 11 bis 22 Kilowatt. Die Energie AG testet nun eine Art „Kontrolleu­r“, der die Ladevorgän­ge zeitlich so regelt, dass die Leitungen nicht ins Glühen kommen.

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Wann getankt wird, bestimmt der Energiever­sorger. Sonst droht eine Überlastun­g der Stromleitu­ngen

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