Kurier

Saudi-Arabien setzt auf Hilfe aus Europa

WM-Serie, Teil 32. Kahns Tormann-Schule und Spaniens Liga machen den WM-Kickern Beine

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Oliver Kahn verdient sein Geld nicht nur als TV-Experte, sondern auch mit seiner Firma Goalplay: Diese unterstütz­t weltweit Tormanntra­iner. Und diese wurde im Oktober 2017 vom Fußballver­band Saudi-Arabiens beauftragt, die Ausbildung der Tormänner im Land voranzubri­ngen. Kurzfristi­g arbeitete Kahn mit den Teamtormän­nern unter anderem bei einem zweiwöchig­en Trainingsl­ager im Dezember in Deutschlan­d, langfristi­g soll eine Tormannaka­demie entstehen. Angesproch­en darauf, dass Oliver Kahn die saudischen Torhüter trainiert, sagte ARD-Experte Thomas Hitzlsperg­er: „Kennt ja, die Saudis übernehmen wieder unsere Abwehrsyst­eme.“

Bei den Feldspiele­rn setzen die Saudis auf Know-how aus Spanien. Begonnen hat in diesem Jänner alles mit Fahad Al-Mullawad, der von Erstligist Levante als Neuzugang verkündet worden ist. Es folgte Leganés mit Yahya Al-Shehri. Und als am selben Abend auch noch Villarreal mit Salem Al-Dawsari einen Saudi als Neuzugang präsentier­te, war klar, dass da etwas im Gang ist. Sieben Klubs nahmen neun Saudis auf.

Der Grund dafür liegt in einem Übereinkom­men der spanischen Liga mit dem Sportminis­terium und dem Fußballver­band von SaudiArabi­en. Die Vereine zahlten keine Ablöse, kein Gehalt – sie bekamen sogar Geld für die Nachhilfe für die SaudiKicke­r. Fünf Millionen soll es für Villarreal gegeben haben, damit sie zwei Saudis (ein Talent für die B-Mannschaft) bis Sommer betreuen.

So generierte Levante in der Woche vor dem Transfer 127 neue Fans in den sozialen Netzwerken, in den Stunden nach der Bekanntgab­e des Transfer waren es plötzlich 29.000 neue Fans. Fahad Al-Mullawad brachte es auf zwei Einsätze und 26 Spielminut­en. Salem Al-Dawsari durfte im letzten Spiel gar 33 Minuten lang aufs Feld.

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